In essayistischer Form beschreibt der Autor das Verhältnis von Literatur und Alltag. Anhand von kanonischen Texten (etwa Gellert oder Flaubert) wie von eher randständigen Werken (Nicolai oder Freytag), aber auch von zeitgenössischen Erzählungen (Brigitte Kronauer oder Hermann Lenz) wird Literatur nicht länger als Darstellung "unerhörter Begebenheiten" (Goethe), sondern als Inszenierung ganz banaler und gewöhnlicher Geschehnisse begriffen. Alltag meint dabei eine moderne Zeiterfahrung - die Erfahrung, in einer gemessenen und abgemessenen Zeit zu leben, meint zugleich die Erfahrung von…mehr
In essayistischer Form beschreibt der Autor das Verhältnis von Literatur und Alltag. Anhand von kanonischen Texten (etwa Gellert oder Flaubert) wie von eher randständigen Werken (Nicolai oder Freytag), aber auch von zeitgenössischen Erzählungen (Brigitte Kronauer oder Hermann Lenz) wird Literatur nicht länger als Darstellung "unerhörter Begebenheiten" (Goethe), sondern als Inszenierung ganz banaler und gewöhnlicher Geschehnisse begriffen. Alltag meint dabei eine moderne Zeiterfahrung - die Erfahrung, in einer gemessenen und abgemessenen Zeit zu leben, meint zugleich die Erfahrung von Entfremdung und Entlastung: Er ist die Folie für das "ordentliche Voranleben" (Kronauer).Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
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Autorenporträt
Werner Jung, geb. 1955, Privatdozent an der Gerhard-Mercator-Universität Duisburg, im akademischen Jahr 1999/2000 visiting full Professor am German Department und im Literature Program der Duke University, NC. Lehr- und Forschungsgebiete: Literatur des 18. bis 20. Jahrhunderts, Literaturtheorie, Ästhetik, Poetik.
Inhaltsangabe
Einleitung: Am eigenen Leib.- Zur Phänomenologie der Alltäglichkeit.- 1. Wahrnehmung und Verdrängung.- 2. Kritische Destruktion.- 3. Rehabilitation.- Anschlüsse und Schnittstellen.- Zur Ontologie des Alltags.- Die späte Philosophie Georg Lukács'.- Alltäglichkeit und Ästhetik.- Ein ordentlicher Mörder. Exkurs.- Überleitung: Geschichte, Alltag und Erzählung.- Wahre Familiengemälde und ganz gewöhnliche Menschen.- 1. Beispiele, nicht ganz zufällig.- 2. Gellert: Leben lesend lernen.- 3. Nicolai: Dialektik der Aufklärung.- Schlimmer als nichts, nichts Besonderes.- Über Flaubert.- Alltag und Banalisierung.- Gustav Freytags "Soll und Haben".- Stichproben.- 1. Von der langen Kälte vor und nach dem heißen Sommer Brinkmann - Wellershoff - Born.- 2. Sein, Dasein, Anderssein Das Werk von Hermann Lenz.- 3. Winners and Losers. Über Dieter Wellershoffs "Der Sieger nimmt alles".- 4. ... die Kulisse für das ordentliche Voranleben Anmerkungen zu Brigitte Kronauers Prosa.- Die Last der Zeit.- Literatur.
Einleitung: Am eigenen Leib.- Zur Phänomenologie der Alltäglichkeit.- 1. Wahrnehmung und Verdrängung.- 2. Kritische Destruktion.- 3. Rehabilitation.- Anschlüsse und Schnittstellen.- Zur Ontologie des Alltags.- Die späte Philosophie Georg Lukács'.- Alltäglichkeit und Ästhetik.- Ein ordentlicher Mörder. Exkurs.- Überleitung: Geschichte, Alltag und Erzählung.- Wahre Familiengemälde und ganz gewöhnliche Menschen.- 1. Beispiele, nicht ganz zufällig.- 2. Gellert: Leben lesend lernen.- 3. Nicolai: Dialektik der Aufklärung.- Schlimmer als nichts, nichts Besonderes.- Über Flaubert.- Alltag und Banalisierung.- Gustav Freytags "Soll und Haben".- Stichproben.- 1. Von der langen Kälte vor und nach dem heißen Sommer Brinkmann - Wellershoff - Born.- 2. Sein, Dasein, Anderssein Das Werk von Hermann Lenz.- 3. Winners and Losers. Über Dieter Wellershoffs "Der Sieger nimmt alles".- 4. ... die Kulisse für das ordentliche Voranleben Anmerkungen zu Brigitte Kronauers Prosa.- Die Last der Zeit.- Literatur.
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