Schauspieler/innen sind nicht erst seit der Erfindung der bewegten Bilder auf der Leinwand zu Publikumslieblingen geworden. Bereits in früheren Jahrhunderten waren die Mimen, die die Theaterbühnen beherrschten, „Stars“ ihrer Zeit. Von ihnen und ihrer Kunst gibt es allerdings keine lebenden (sprich
digitalen) Beweise ihrer Darstellungskunst. Doch wie die Stars unserer modernen Medienwelt strebten…mehrSchauspieler/innen sind nicht erst seit der Erfindung der bewegten Bilder auf der Leinwand zu Publikumslieblingen geworden. Bereits in früheren Jahrhunderten waren die Mimen, die die Theaterbühnen beherrschten, „Stars“ ihrer Zeit. Von ihnen und ihrer Kunst gibt es allerdings keine lebenden (sprich digitalen) Beweise ihrer Darstellungskunst. Doch wie die Stars unserer modernen Medienwelt strebten auch sie danach, einmalig und unvergesslich zu sein.
Andrea Rottloff, von Beruf eigentlich Archäologin, widmet sich in ihrem Band der „Be-rühmten Schauspieler“ den berühmten und berüchtigten Vertretern dieser Zunft vom Barock bis zur Gegenwart. Es ist kein umfassendes Schauspielerlexikon, vielmehr hat sich die Autorin auf 39 Schauspielerpersönlichkeiten beschränkt. Dabei stellt die subjektive Auswahl keine Wertung dar - es sind einfach jene Theater- und Filmgrößen, die „am meisten zu sagen haben, künstlerisch wie menschlich“. Das zeitliche Spektrum reicht von Maria Inés Calderón (1611-1646), der spanischen Komödienschauspielerin und Mätresse des Königs, bis zu Heath Ledger (1979-2008), einem der vielseitigsten Schauspieler der jungen Generation, der durch seinen frühen Tod zum Idol geworden ist.
Die Autorin stellt die einzelnen Schauspieler/innen mit einer kurzen Visitenkarte und einem anschließenden Fragenkatalog vor: Wer war das? Was hat ihn (sie) berühmt gemacht? Was bleibt? Damit gelingt es, Wissenswertes, Interessantes und auch Überraschendes aus den Lebensgeschichten mit all ihren Höhen und Tiefen kurz und prägnant zu vermitteln. Weiterhin sind die einzelnen Biografien mit Randinformationen, Zitaten, Anekdoten und Bildern gespickt.
Besonders interessant gerade für junge Leser sind die Künstlerbiografien aus der Zeit vor dem 20. Jahrhundert, existieren hier doch nur noch gelegentliche Abbildungen (wie Kupferstiche oder Gemälde) von den damaligen Schauspieler. Erinnert wird z. B. an die Theaterreformerin Caroline Neuber (1697-1760) oder an Sarah Bernhardt (1844-1923), den ersten wirklichen „Star“ der Moderne.
Die Riege der Schauspielgrößen des 20. Jahrhunderts reicht von Charlie Chaplin über Greta Garbo, Peter Ustinov bis zu Meryl Streep. Auch einige deutsche Darsteller/innen sind unter den Auserwählten: Therese Giehse, Gustav Gründgens, Romy Schneider und Götz George.
„Die berühmten Schauspieler“ ist ein Buch zum Schmökern und Nachschlagen, das gleichzeitig Lesespaß und Wissensvermittlung garantiert. Ein Muss für jeden leidenschaftlichen Cineasten. Also Bühne frei oder Film ab!
Manfred Orlick