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Die Leipziger Kleinmesse war und ist neben dem Münchner Oktoberfest, der Dresdner Vogelwiese, dem Hamburger Dom und dem Bremer Freimarkt eines der wichtigsten Volksfeste in Deutschland. Ihren Anfang nahm die Kleinmesse mitten in Leipzig, nämlich auf den traditionsreichen und bedeutenden Handelsmessen. Hier fanden sich neben den Käufern und Verkäufern seit Anbeginn zahlreiche Vertreter des so genannten Fahrenden Volkes ein, um mit ihren Künsten das Messepublikum zu unterhalten und sich selbst den Lebensunterhalt zu verdienen. Leipzig galt im 19. Jahrhundert als eine der wichtigsten deutschen…mehr

Produktbeschreibung
Die Leipziger Kleinmesse war und ist neben dem Münchner Oktoberfest, der Dresdner Vogelwiese, dem Hamburger Dom und dem Bremer Freimarkt eines der wichtigsten Volksfeste in Deutschland. Ihren Anfang nahm die Kleinmesse mitten in Leipzig, nämlich auf den traditionsreichen und bedeutenden Handelsmessen. Hier fanden sich neben den Käufern und Verkäufern seit Anbeginn zahlreiche Vertreter des so genannten Fahrenden Volkes ein, um mit ihren Künsten das Messepublikum zu unterhalten und sich selbst den Lebensunterhalt zu verdienen. Leipzig galt im 19. Jahrhundert als eine der wichtigsten deutschen Schaustellermetropolen. Basierend auf der Auswertung umfangreichen Quellenmaterials untersucht diese Arbeit Schaustellungen und Lustbarkeiten auf Leipziger Messen des 19. Jahrhunderts. Neben Fahr-, Belustigungs- und Geschicklichkeitsgeschäften werden vor allem Schaugeschäfte ausgewertet und dargestellt, deren schillernde Vielfalt uns heute oft sehr verblüfft. Alle artistischen Genres waren hier vertreten. Akrobaten, Gymnastiker und Athleten begeisterten das Publikum ebenso wie Seiltänzer, Equilibristen und Jongleure. Da gab es Schlangenmenschen, Zauberer und Gedächtniskünstler; Theatergruppen traten auf, alles umrahmt von der niemals fehlenden Messemusik. Es kamen Feuerwerkskünstler, Tierstimmenimitatoren, Bauchredner und Marionettenspieler. Das Jahrmarktskasperspiel war ebenso vertreten wie Theatrum mundi, Kunstreiterei und Zirkus, Spezialitätentheater und Varieté. Zu bewundern waren Schnellläufer, Deckenläufer, Taucher, Verschluckkünstler, Allesfresser und Hungerkünstler. Ein Teil der Untersuchung ist der Schaustellung von Personen gewidmet - Personen, die anders waren, als das Messepublikum. In diesen Bereich gehören die so genannten Riesen und Zwerge, Haarmenschen und Bartfrauen, Albinos, Tätowierte, Rumpfmenschen, Halbmenschen, Fußkünstler und Siamesische Zwillinge. In zahlreichen Völkerschauen wurden so genannte Eskimos, Indianer, Lappen, Botokuden, Buschmänner und Kaffern vorgeführt.
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