In einer immer oberflächlicher werdenden Zeit, welche ihre Menschen mit einer Informationsfülle überflutet fehlt es am Wesentlichen.
Fällt der Begriff Iran, sind die Assoziationen Embargo, unterdrückte Frauen- und Menschenrechte, Gewalt, Krieg, Mullahs, Öl, Rückständigkeit, vergessen wir, dass
Persien bereits Hochkultur war, von der wir weltweit bis in die Gegenwart profitieren, als die…mehrIn einer immer oberflächlicher werdenden Zeit, welche ihre Menschen mit einer Informationsfülle überflutet fehlt es am Wesentlichen.
Fällt der Begriff Iran, sind die Assoziationen Embargo, unterdrückte Frauen- und Menschenrechte, Gewalt, Krieg, Mullahs, Öl, Rückständigkeit, vergessen wir, dass Persien bereits Hochkultur war, von der wir weltweit bis in die Gegenwart profitieren, als die Germanen noch auf den Bäumen saßen.
Scheherazade ist uns bekannt vom Zauber der Märchen aus Tausendundeiner Nacht.
Auf den Spuren der Märchenerzähler des Orient wandelt Barbara Naziri und spürt nach, was vom sagenumwobenen Morgenland geblieben ist, es uns auch heute noch geben und so dringend nötiges Seelenlicht bringen kann.
So verwebt die unermüdliche Menschrechts-Aktivistin in ebenso berührenden, als erschütternden Betrachtungen die vor Allem politische Gegenwart ihres Heimatlandes mit der dortigen Erzählkunst, welcher sie längst ihren ganz persönlichen Stempel aufgedrückt hat.
In der ihr eigenen Art öffnet sie so Augen und vor Allem Herzen ihrer Leserschaft für die reiche Kultur, welche trotz aller Gräuel von Krieg und Gewalt nicht nur lebt, sondern sogar blüht.
In Nichts stehen dem neuerlich literarischen Hochgenuss aus bewährter Feder einer so unendlich wichtigen Gegenwarts-Autorin die Illustrationen von Schirin Khorram nach.
Die beiden befreundeten Künstlerinnen haben über ihre deutsch-iranische Abstammung sowohl Wissen um die Vergangenheit als auch die bedrückende Gegenwartssituation des Iran: kennen die großen kulturellen Werte des alten Persiens.
Ähnlich dem durch den Asphalt zum Sonnenlicht durchbrechenden Löwenzahn, weit mehr, als nur ein Hoffnungsschimmer und gerade zu bevorstehenden Weihnachtszeit sowohl beste Geschenkidee, als auch Gelegenheit sich selbst Gutes zu tun!
Barbara Naziri ist Doppelstaatsbürgerin und kommt aus einer multikulturellen Familie.
Ihre Wurzeln reichen von Haifa über den Iran und die Krim bis nach Dänemark, woher der Großvater stammt. Darum nennt sie sich eine jüdische Pflanze in persischer Erde, die für den Frieden blüht.
In ihrer Familie spielten Musik und Malerei eine große Rolle. Aber keiner hat diese Kunst so wirklich zu seinem Beruf gemacht, außer Großvater und Sohn. Im Gegensatz zu Eltern und Bruder, die mehrere Musikinstrumente beherrschten, spielte sie Klarinette, d. h. malträtiert diese ziemlich, obwohl vom Instrument selbst absolut verzaubert. Sehr gerne sang sie auch und zeichnete, das aber eher halbherzig.
Das Schreiben jedoch liebte sie bereits seit frühester Kindheit, Kurzgeschichten und Gedichte wurden bei jeder Gelegenheit geschrieben, denn es verschaffte die Möglichkeit, mit Worten zu spielen und Gefühle zu Papier zu bringen. Mit 14 Jahren, schrieb sie ein Theaterstück für ihre Klasse: Die Schule gestern, heute, morgen. Doch dauerte es noch Jahrzehnte, bis sie mit ihren Texten an die Öffentlichkeit trat. Menschenrechtsverletzungen die sie mitunter selbst auf Grund der Herkunft zu spüren bekam, waren es die sie dazu trieben. Erst beteiligte sie sich an Anthologien, was jedoch bald danach als unbefriedigend empfunden wurde und zum Entschluss führten, nur noch eigene Werke zu veröffentlichen. So schrieb sie die Geschichte Der Drachentöter (aus: Naziri, Vor unserer Tür) für die Auschwitz-Überlebende und Freundin Esther Bejarano und Herbstgeflüster (gleichnamiges Buch mit Peter Reuter).
Zum Anderen bewogen Ereignisse im Leben, Randnotizen zu machen. Das betraf besonders die alte Heimat. Wenn sie dorthin reiste, schickte sie per e-Mail Berichte an Freunde, die ständig baten, doch endlich mal ein Buch darüber zu schreiben. So entstand 2011 Grüner Himmel über schwarzen Tulpen, eine schmerzliche Liebeserklärung an Iran und damit eine Brücke zwischen Orient und Okzident.
Danach konnte Barbara Naziri die Finger nicht mehr vom Schreiben lassen. Es folgten viele Lesungen und ein wunderbarer Austausch mit dem Publikum, was ihr tiefe Freude bereitete und immer noch bereite