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Schon ihr Eintritt in die Industriellenfamilie stand unter einem schlechten Stern: Sani war den reichen Ankaral gils nicht gut genug, ihre Hochzeit mit Cem wurde nicht gefeiert. Wenige Jahre danach wird die schöne junge Umweltschützerin tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Warum musste sie sterben?

Produktbeschreibung
Schon ihr Eintritt in die Industriellenfamilie stand unter einem schlechten Stern: Sani war den reichen Ankaral gils nicht gut genug, ihre Hochzeit mit Cem wurde nicht gefeiert. Wenige Jahre danach wird die schöne junge Umweltschützerin tot in ihrer Wohnung aufgefunden. Warum musste sie sterben?
Autorenporträt
Esmahan Aykol, geb. 1970 in Edirne/Türkei, während des Jurastudiums tätig als Journalistin für verschiedene türkische Zeitungen und Radiosender. Roman-Veröffentlichungen. Die Autorin lebt in Berlin und Istanbul.
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 02.12.2008

Einzelne Revolver
Kati Hirschel ermittelt wieder in Istanbul
Sie kann es nicht lassen. Zwar arbeitet sie weder für die Polizei noch für eine Detektivagentur, aber wenn irgendwo ein interessanter Mord passiert, fährt ihr die Neugier in alle Glieder. Zusammen mit ihrem etwas tollpatschigen Adlatus zieht sie los, um die Sache aufzuklären. Nicht von Miss Marple ist hier die Rede, sondern von Kati Hirschel, einer deutsch-jüdischen Buchhändlerin, die in Istanbul zu Hause ist. In ihrem dritten Fall nimmt sie sich, wieder unterstützt von dem schwulen Spanier Fofo, des rätselhaften Todes der jungen Sani an. Hat die engagierte Umweltschützerin sich Feinde bei einflussreichen Industriellen oder der thrakischen Separatistenorganisation TÖZ gemacht? Oder hat ihr steinreicher Mann sie auf dem Gewissen, weil er nach der Scheidung darauf verzichten wollte, Unterhalt zu zahlen?
Dass Esmahan Aykol ihre mit zahlreichen sympathischen Schwächen versehene Heldin als Identifikationsfigur für die Leserinnen gehobener Frauenzeitschriften entworfen hat, ist offensichtlich. Wie jeder anständige Kriminalromanautor besitzt sie aber auch einen Blick für soziale Druckstellen; vom ökologischen Sündenregister der rabiaten türkischen Industrialisierungspolitik weiß sie Haarsträubendes zu berichten. Hinzu kommen einige unterhaltsame Einblicke in eine fremde Kultur: So erfährt man, welche Aufgabe ein Ramadantrommler hat und dass in der türkischen Umgangssprache ein Single gerne als „einzelner Revolver” bezeichnet wird.CHRISTOPH HAAS
ESMAHAN AYKOL: Scheidung auf Türkisch. Ein Fall für Kati Hirschel. Roman. Aus dem Türkischen von Antje Bauer. Diogenes Verlag, Zürich 2008. 325 Seiten, 19,90 Euro.
KURZKRITIK
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Perlentaucher-Notiz zur TAZ-Rezension

Ein wenig zu proper erscheint Andreas Fanizadeh der Kriminalroman "Scheidung auf Türkisch" von Esmahan Aykol. Durchaus reizvoll findet er zwar das Personal, die in Istanbul lebende deutsche Buchhändlerin Kati Hirschel, die sich nebenher als Privatermittlerin betätigt und ihren schwulen Gehilfen Fofo. Wie wir erfahren, ermitteln die beiden im Todesfall einer Frau aus den besten Kreisen, die sich gegen Umweltverbrechen eingesetzt hat. Dieser Themenwahl kann Fanizadeh einiges abgewinnen, etwa wenn Aykol ihre Helden auf einer Reise die von der Industrie zerstörte Umwelt betrachten lässt. Doch trotz dieser Sympathien erscheint ihm der Roman bisweilen etwas zu lässig konstruiert und "eine Spur zu konventionell" angelegt. Auch der gepflegte Tonfall der Erzählung scheint ihm etwas auf die Nerven gegangen zu sein, weshalb er der Autorin "etwas mehr Härte, Schmutz, Zuspitzung, Surrealismus und Widersprüchlichkeit" empfiehlt. Denn von einer ästhetischen Gebrochenheit, wie man sie etwa aus Fatih Akins Filmen kenne, sieht der Rezensent Aykol noch weit entfernt. Dennoch ringt er sich immerhin zu dem Urteil durch, dass sich die Lektüre "insgesamt lohnt."

© Perlentaucher Medien GmbH