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Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Untersucht man die Sekundärliteratur zu Erich Mühsam hinsichtlich des Theaterstücks "Die Freivermählten" (1909), stellt man fest, dass diese - wenn überhaupt - nur in Einzelaspekten auf die in dem Stück verhandelten Inhalte eingeht. Da die Themen des Werkes - Liebe, Ehe, Familie, Eifersucht - heute noch als aktuell gelten müssen, ist durchaus interessant, inwieweit die zahlreichen im Stück enthaltenen Widersprüche auf theoretischen Mängeln Mühsams…mehr

Produktbeschreibung
Magisterarbeit aus dem Jahr 2002 im Fachbereich Germanistik - Neuere Deutsche Literatur, Note: 1,0, Universität Bremen, Sprache: Deutsch, Abstract: Untersucht man die Sekundärliteratur zu Erich Mühsam hinsichtlich des Theaterstücks "Die Freivermählten" (1909), stellt man fest, dass diese - wenn überhaupt - nur in Einzelaspekten auf die in dem Stück verhandelten Inhalte eingeht. Da die Themen des Werkes - Liebe, Ehe, Familie, Eifersucht - heute noch als aktuell gelten müssen, ist durchaus interessant, inwieweit die zahlreichen im Stück enthaltenen Widersprüche auf theoretischen Mängeln Mühsams basieren oder als didaktische Mittel zum Zweck zu verstehen sind. Diese Frage zu beantworten, bedeutet, sich ein Bild von Mühsams gesellschaftlichen Vorstellungen zu machen. Erich Mühsam muss als vergessener Dichter bezeichnet werden. Seine Werke sind nach einer kleinen Renaissance in der DDR der 60er Jahre und während der Studentenbewegung in der BRD der 70er Jahre fast vollständig vom Markt und von den Bühnen verschwunden. Als kommunistischer Anarchist, als prinzipieller Gegner jeglicher Staatlichkeit ist er offensichtlich politisch für den bürgerlichen Kulturbetrieb nicht sonderlich verwertbar. Er, der sich stets dafür ausgesprochen hat, Dichter und andere Künstler sollten sich gesellschaftlich engagieren, wobei die künstlerische Form hinter den Inhalt zurückzutreten habe, hatte als Schriftsteller - anders als beispielsweise Bertolt Brecht - nie einen Erfolg, der ihm dauerhafte Popularität beschieden hätte. Zwar wird Mühsams "Revoluzzer", das Spottlied auf die deutsche Sozialdemokratie, immer noch gesungen, sein dramatisches Werk jedoch wird seit dem Ende der Weimarer Republik fast gänzlich ignoriert. Das gilt vor allem für seine ersten Theaterstücke "Die Hochstapler", "Glaube, Liebe, Hoffnung" und "Die Freivermählten", die sämtlich bis heute nicht aufgeführt wurden. Dabei ist gerade letzteres durchaus auch heute noch von Interesse, weil seine Kritik an bürgerlichen Moralvorstellungen nur partiell ihrer Aktualität beraubt wurde.
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