Mit "beklemmender Eindringlichkeit" (Süddeutsche Zeitung) erzählt die preisgekrönte dänische Autorin Naja Marie Aidt, wie die Vergangenheit einen Menschen unerwartet einholt und eine einzige falsche Entscheidung eine sorgfältig aufgebaute Existenz zum Einsturz bringt. Ein faszinierender Roman über die Bruchstellen des Lebens, das Gewicht der Vergangenheit und die Verletzlichkeit der menschlichen Existenz. Von einer der aufregendsten literarischen Stimmen unserer Zeit.
buecher-magazin.deKann man seinem sozialen Umfeld entkommen oder ist man in ihm gefangen? Thomas hat es scheinbar geschafft, sich von seinem Elternhaus zu lösen, anders als seine Schwester Jenny, die sich als Alleinerziehende gerade so über Wasser halten kann. Nun ist ihr Vater gestorben, und alte Erinnerungen kochen wieder hoch: Ihr Vater war wahrlich kein guter Mensch, ein Verbrecher, der auch nicht davor zurückschreckte, seine Kinder zu schlagen. Sie müssten also erleichtert sein, und doch können die Geschwister nicht loslassen: Der alte Toaster muss mit, aber er ist kaputt. Thomas repariert ihn und findet jede Menge Geld, scheinbar die Beute eines letzten Coups. Thomas behält das Geld und setzt damit eine Abwärtsspirale in Gang, die er nicht mehr aufhalten kann?… Naja Marie Aidt gehört zu den erfolgreichsten Autorinnen Dänemarks, in ihrem neuesten Roman seziert sie nun den Untergang eines Mannes bis ins kleinste Detail. Thomas' Schwächen werden schonungslos offengelegt, seine Gier, seine Übellaunigkeit, sein Hochmut. Aidts Sprache ist eindringlich, präzise und doch wird der Lesegenuss getrübt, denn der Verlauf der Handlung ist zu vorhersehbar und der Protagonist zu eindimensional. Und so ist das Buch sprachlich zwar ganz wunderbar, die Handlung jedoch recht fad.
© BÜCHERmagazin, Tanja Lindauer (lin)
© BÜCHERmagazin, Tanja Lindauer (lin)
»Die Sprache der Dänin ist klar und reduziert, und der Stoff des Romans hat es in sich: Man wird ihn so schnell nicht wieder los.« Westdeutsche Allgemeine