Die Erzählung vom Untergang Trojas ist - und war schon im Mittelalter - eine beliebte und vielerzählte Geschichte und das tragische Ende des Krieges zwischen Griechen und Trojanern kann als im kulturellen Gedächtnis verankert gelten. Konrad von Würzburg allerdings erzählt diese Geschichte in seinem Roman aus dem 13. Jahrhundert immer wieder zukunftsoffen, indem beispielsweise Fortuna das Schicksal von Figuren in zunächst unerwartete Richtungen lenkt oder Protagonistinnen in langen Monologen wichtige Entscheidungen abwägen. Diese spannende Form der literarischen Reflexion über die Ungewissheit der Zukunft (bzw. Kontingenz) ist Gegenstand der vorliegenden Studie zum Trojanerkrieg.