Die Gewalt gegen Schiedsrichter im Berliner Amateurfußballl nahm in den letzten Jahren besorgniserregende Zustände an. Neben ihrer Rolle als Spielleiter geraten die Unparteiischen auch in kulturelle Konflikte. Den Sportgerichtsfällen des Berliner Fußball-Verbandes war zu entnehmen, dass in vielen Fällen Spieler mit Migrationshintergrund gewalttätig wurden. Fehlende Integrationsarbeit der Gesellschaft spiegelt sich demnach auch auf den Fußballplätzen der Republik wieder. Im Nachgang wurden die bereits vom Berliner Fußball-Verband durchgeführten Maßnahmen dargestellt und Handlungsempfehlungen für alle Beteiligten erstellt, mit denen die Gewalteskapaden in den kommenden Jahren besser verhindert werden können. Außerdem zeigt dieses Buch auf, dass das öffentliche Bild der Schiedsrichter wieder in zivilisierte Bahnen gelenkt werden muss. Dabei spielt auch die mediale Berichterstattung eine Rolle, die die Entscheidungen des Schiedsrichters mittels Zeitlupen kritisieren. Dadurch entstehteine zu hohe Erwartungshaltung an die Amateurschiedsrichter, die ein Einzelner ohne geschulte Linienrichter bei strittigen Entscheidungen, die er in Bruchteilen einer Sekunde fällen muss, nicht erfüllen kann und somit zwangsläufig zum Feindbild der Spieler, Zuschauer und Trainer wird. Fehler sind menschlich und sollten auch dem Schiedsrichter, der diese Rolle als Hobby ausübt, zugestanden werden.