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Als Egon Schiele (1890–1918), begnadeter Zeichner und Maler, im Oktober 1918 der damals in ganz Europa grassierenden Spanischen Grippe zum Opfer fiel, war das das tragische Ende eines leidenschaftlich gelebten Lebens. Wie Mozart oder Schubert waren Schiele nur wenige Jahre geblieben, sein Œuvre zu schaffen. Und wie jenes Mozarts und Schuberts war es enorm umfangreich, einzigartig, innovativ – und ist es weit über seine Ära hinaus gültig. Dem Sohn eines Tullner Eisenbahnbeamten im Dienst der k. u. k. Monarchie war Wien im Laufe seines Lebens Segen und Fluch. Hier sah er sich zu ersten…mehr

Produktbeschreibung
Als Egon Schiele (1890–1918), begnadeter Zeichner und Maler, im Oktober 1918 der damals in ganz Europa grassierenden Spanischen Grippe zum Opfer fiel, war das das tragische Ende eines leidenschaftlich gelebten Lebens. Wie Mozart oder Schubert waren Schiele nur wenige Jahre geblieben, sein Œuvre zu schaffen. Und wie jenes Mozarts und Schuberts war es enorm umfangreich, einzigartig, innovativ – und ist es weit über seine Ära hinaus gültig. Dem Sohn eines Tullner Eisenbahnbeamten im Dienst der k. u. k. Monarchie war Wien im Laufe seines Lebens Segen und Fluch. Hier sah er sich zu ersten eigenständigen Entscheidungen gezwungen, als er die Akademie der bildenden Künste verließ, hier erfuhr er Zuwendung und Förderung nicht zuletzt durch den von ihm bewunderten und höchst geschätzten Gustav Klimt. Aber auch mit vehementer Ablehnung musste er sich in Wien auseinandersetzen. Beispielsweise als in der Neuen Freien Presse über ihn zu lesen war, dass man den Bildern dieses »armen Schluckers … nicht ansehe, was er kann, sondern was er nicht kann.« Über die Stationen Ceský Krumlov (das damalige Krumau, in dem einige seiner zentralen Werke entstanden) und Neulengbach (das vor allem aufgrund des für Schieles seelische Verfassung fatalen Gefängnisaufenthalts traurige Bekanntheit erlangte) kehrte er nach Wien zurück. Hier arbeitete er während des Großen Krieges im Heeresgeschichtlichen Museum, hier bezog er sein letztes Atelier in Hietzing. Ganz in der Nähe von Klimts letztem Studio übrigens, dem Schiele an dessen Todestag im Februar 1918 die Totenmaske abnahm. Wien aber war auch die Stadt von Schieles Mäzenen: Erich Lederer, Carl Reininghaus, Heinrich und Hans Böhler, Arthur Roessler, der Schieles kreatives Potenzial sehr früh erkannte, und Alfred Spitzer, der nach dem Tod Schieles mit dessen Nachlass betraut war. Egon Schiele zählt zu den Protagonisten im Wien des frühen 20. Jahrhunderts – jene Ära, die sich durch eine Erneuerung der Kunst ebenso auszeichnete wie durch einen tiefgreifenden soziokulturellen Epochenwandel. In diesem Buch wird die Geschichte dieses Ausnahmekünstlers neu erzählt, dokumentieren zahlreiche Fotografien und Werkabbildungen ein Leben, in dem die Hauptstadt eine zwar diskrepante, dennoch aber wesentliche Rolle spielte.