Schießen ist der einzige Sport, der in Deutschland nur im Verein ausgeführt werden darf. Für alle scharfen Waffen gilt: Niemand schießt für sich allein. Schießsport ist nur in einer Verantwortungsgemeinschaft möglich. Die beiden zentralen Begriffe des Waffenrechts hierzu lauten "Bedürfnis" und "Zuverlässigkeit". Durch Training, Prüfungen und Überprüfungen erhält man das Recht, mit scharfen Waffen sportlich zu schießen. Dabei geht es um Atmung, innere Ruhe, Fokussierung und Konzentration, kurz: den Flow. Schießen ist eine Art von Meditation mit einem Ergebnis als Biofeedback. Dem Gemeinschaftsgefühl im Verein steht der Argwohn der Gesellschaft gegenüber. In einer Umgebung, in der Schusswaffen als Synonym für Gewalt gelten, ist es schwer, den sportlichen, friedlichen und zivilisatorischen Charakter des Schießens zu erklären. In diesem Buch stellt der Autor seine persönlichen Erfahrungen in den Kontext aktueller wissenschaftlicher und gesellschaftlicher Beobachtungen. In einer älterwerdenden Gesellschaft spricht der Schießsport auch Menschen mit körperlichen Einschränkungen an. Training und Wettkampf, aber auch die sozialen Bindungen im Verein, sind eine Möglichkeit, aktiv zu bleiben. Für Jugendliche ist der Schießsport eine Möglichkeit, Konzentration und Verantwortungsgefühl zu üben. Das Buch ist ein Beitrag zum Schießsport und zur Waffenpolitik. Ausgehend von persönlichen Erfahrungen wird die aktuelle Sach- und Forschungslage erläutert. Wer einen Einblick in die Diskussion zum Waffenrecht oder die Welt der Schützen haben möchte, wird hier fündig.