Reichlich philosophisch
Vor dem Fliegen war das Wasser der Zwischenzustand, in dem sich der Mensch dank eines Schiffs auf Reisen aus dem sicheren Hafen begab. Doch bestand dort immer die Gefahr, Schiffbruch zu erleiden. Dies konnte sowohl zuviel Wind wie in einem Gewitter als auch die Flaute
sein. Nicht nur die Odyssee lebt von diesen Metaphern, selbst Goethe benutze sie im übertragenen Sinn…mehrReichlich philosophisch
Vor dem Fliegen war das Wasser der Zwischenzustand, in dem sich der Mensch dank eines Schiffs auf Reisen aus dem sicheren Hafen begab. Doch bestand dort immer die Gefahr, Schiffbruch zu erleiden. Dies konnte sowohl zuviel Wind wie in einem Gewitter als auch die Flaute sein. Nicht nur die Odyssee lebt von diesen Metaphern, selbst Goethe benutze sie im übertragenen Sinn neben vielen anderen.
Der Zuschauer hingegen verlässt seinen Ort nicht, begibt sich also nicht in Gefahr. Die Neugierde der Aufklärung habe sich erst der Gefahr des Schiffbruches ausgesetzt. Sie sieht das Liegenbleiben im Hafen als Verfehlen der Lebenschance des Glücks. Der Hafen ist keine Alternative zum Schiffbruch. Die Distanz zum Geschehen lässt den Zuschauer sich sicher fühlen.
In seinem Überlebenswillen wird das ungerechte Wirkliche zum Vernünftigem. Goethe bescheinigt dem Geschehen auf dem Meer eine Spurlosigkeit. Fortschritte wie Untergängen hinterließen dieselbe unberührte Oberfläche. Letztlich braucht der Zuschauer keinen Schiffbruch mehr, weil er seine vergangene oder zukünftige Not projizieren kann. Wir möchten nur noch die Welt kennen, in deren Ozean wir treiben und leben schließlich mit dem Schiffbruch.
Das alles ist noch halbwegs plausibel. Von der Theorie der Unbegrifflichkeit habe dagegen nichts mehr verstanden. Ein dünnes Buch, das schnell vergessen ist. 2 Sterne