Produktdetails
  • Verlag: Heel Verlag
  • Seitenzahl: 143
  • Abmessung: 315mm
  • Gewicht: 990g
  • ISBN-13: 9783893658503
  • ISBN-10: 3893658505
  • Artikelnr.: 24409541
Rezensionen

Süddeutsche Zeitung - Rezension
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 17.08.2002

GELESEN & GESEHEN
Haushohe Wellen, krachende Fluten, tosender Sturm auf hoher See – der Albtraum aller Seefahrer. Zu recht. Denn seit die Menschheit versucht hat, sich die Weltmeere untertan zu machen, so lange scheitert sie an diesem Unternehmen. Es sei denn, die Elemente geben ihr Ja-Wort. Der Mensch kann nur auf Gnade des Meeres hoffen.
Stumme Zeugen des ungleichen Wettstreits sind unzählige Schiffswracks auf dem Grund der Meere. Eine morbide Welt, den Augen der Betrachter entzogen, dafür Beute ihrer Phantasie. Dahin der Reichtum prallvoller Handelsschiffe, der Glanz nobler Passagiersegler, die Eleganz teurer Luxusdampfer. Zur Stille verdammt verfallen sie, Muscheln lassen sich an ihren Wänden nieder, Muränen schlängeln sich durch ihre Rümpfe. Untergegangene Schiffe sind der Stoff für Jahrhunderte währende Rätsel, die verwegene Abenteurer und entschlossene Meeresarchäologen zu entschlüsseln suchen.
Doch dem Sinken geht immer ein Kampf mit den Elementen Wind und Wasser voraus. Menschen am Rande ihrer Kräfte, geschwächt vom sinnlos scheinenden Widerstand gegen die Naturgewalten. In der Hoffnung, Hab und Gut und sich selbst retten zu können. Dem unausweichlichen Ende entrinnen zu können – auch noch, wenn die Schiffsrümpfe schon voller Wasser sich auf die Seite neigen.
Dramatische Szenen, die in ihrer Ästhetik der Grausamkeit, die Hilflosigkeit des Menschen zeigen. In 140 alten Stichen und Fotos zeigt das Buch „Schiffswracks” von Karen Farrington gekenterte und sinkende Schiffe – Katastrophen auf dem Meer. Das Ausmaß der Unglücke wird mit Texten ergänzt. Darunter sind so berühmte Katastrophen wie der Untergang der Titanic 1912, die Kollision der Andrea Doria 1956 und die Havarie der Exxon Valdez, die im Jahre 1989 einen Umweltkatastrophe auslöste.
mz
Schiffswracks, Karen Farrington, Heel-Verlag, Königswinter, 143 Seiten, 140 Bilder, 29,90 Euro.
SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 18.07.2000

Bücher

Schiffswracks. Von Karen Farrington. Heel Verlag, Königswinter, 2000. 143 Seiten, etwa 200 Abbildungen, 58 Mark. Bücher über Wracks sind offensichtlich ein Selbstgänger in der Schiffsliteratur, gemessen an den zahlreichen erschienenen Werken. Da dürfen die weltbekannten Vertreter nicht fehlen: "Titanic", "Lusitania" und "Andrea Doria", "Exxon Valdez", "Herald of Free Enterprise" und "Estonia". Spätestens seit der "Titanic" ist klar, dass nicht nur Schiffe, sondern auch Wracks ihre eigene Geschichte haben, die nicht selten irrationale Züge annimmt und sich irgendwann vom fahrenden, intakten Schiff zu lösen scheint. Das Buch nennt zahlreiche unbekanntere Wracks, wobei die Auswahl naturgemäß willkürlich erscheint. Das muss man akzeptieren. Allerdings fragt man sich, warum die "Atlantic" erwähnt wird, die 1873 rund 550 Menschen mit in die Tiefe nahm, wenn das Schiff der Autorin nur zwei knappe Zeilen wert ist. Bleibt die Frage, ob die berühmte "Essex" nun im Südatlantik oder im Südpazifik sank. Die Auswahl der Bilder ist gut, die Bildzeilen sind akzeptabel, die Einleitung aber ist unbedarft, enthält Fehler und fragwürdige, um nicht zu sagen naive Einschätzungen. Haben Wracksucher tatsächlich "unbegrenzte Budgets"? Das Bermuda-Dreieck im östlichen Atlantik? Man kann der Autorin nur zustimmen, dass bei der Wracksuche das "offensichtliche Problem" darin besteht, "die genaue Lage zu bestimmen". Das Buch ist auf die Schnelle gemacht, die Übersetzungsschwächen hätte der Verlag durch ein besseres Lektorat auffangen können. (hgs.)

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