Marktplatzangebote
Ein Angebot für € 16,00 €
  • Buch mit Leinen-Einband

Statt EUR 79,80 nur noch EUR 24,90!
Mit Peter-André Alts zwei Bände umfassendem Werk liegt erstmals seit vierzig Jahren wieder eine wissenschaftlich fundierte Schiller-Biographie vor. Sie verfolgt das Ziel, Leben und Werk des deutschen Klassikers im breiten Zusammenhang der Gesellschafts- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts zu beschreiben. Sie erzählt von den entscheidenden Freundschaften, den Frauen in seinem Leben, den literarischen Fehden, den schwierigen Beziehungen zu den Fürsten Deutschlands und nicht zuletzt von den kleinen Niederlagen und großen Triumphen eines Mannes, dessen…mehr

Produktbeschreibung
Statt EUR 79,80 nur noch EUR 24,90!

Mit Peter-André Alts zwei Bände umfassendem Werk liegt erstmals seit vierzig Jahren wieder eine wissenschaftlich fundierte Schiller-Biographie vor. Sie verfolgt das Ziel, Leben und Werk des deutschen Klassikers im breiten Zusammenhang der Gesellschafts- und Kulturgeschichte des 18. Jahrhunderts zu beschreiben. Sie erzählt von den entscheidenden Freundschaften, den Frauen in seinem Leben, den literarischen Fehden, den schwierigen Beziehungen zu den Fürsten Deutschlands und nicht zuletzt von den kleinen Niederlagen und großen Triumphen eines Mannes, dessen beherrschende Passion stets die Literatur blieb. Es gilt dabei, einen Schriftsteller zu entdecken, der in jeder Generation neu gelesen und verstanden wird. Der zweite Band der Biographie beschreibt Schillers klassische Periode von 1791 bis zu seinem Tod 1805. Er untersucht das Selbstverständnis der kunstphilosophischen Studien und deren Bedeutung für die intellektuelle Verarbeitung der politischen Ereignisse im Umfeld der Französischen Revolution. Das lebensgeschichtlich bedeutsame Bündnis mit Goethe, die Zeitschriftenprojekte und die Kontroversen mit der jungen Autorengeneration um die Brüder Schlegel rücken als wesentliche Voraussetzungen von Schillers klassischer Phase ins Zentrum der Aufmerksamkeit. Ausführlich vorgestellt werden die lyrischen Arbeiten von den Ideengedichten bis zu den Balladen. Am Ende des Bandes steht die Auseinandersetzung mit Schillers Theatertätigkeit in Weimar und den großen Geschichtsdramen, die seit 1796, beginnend mit der Wallenstein-Trilogie, bis zum Wilhelm Tell in rascher Folge entstanden sind.
Autorenporträt
Peter-André Alt, geb. 1960, ist seit 1995 o. Professor für Neuere Deutsche Literaturwissenschaft an der Ruhr-Universität Bochum.
Rezensionen
"Die Biografie verfolgt das Ziel, 'Schiller im breiten kulturgeschichtlichen Zusammenhang seiner Zeit kennenzulernen', und das ist vorzüglich gelungen - Das Ende der Lektüre dieser Biographie wird in einem bedeutenden Gewinn an Wissen bestehen und in einem Bild von Schillers Lebenszeit, das als Forschungsleistung so schnell nicht überholt werden wird." Joachim Dyck, Literaturen

"Die Biographie ist von einer stupenden Gelehrsamkeit, legt einen enzyklopädischen Maßstab an und ist zugleich spannend zu lesen." Dierk Wolters, Frankfurter Neue Presse

"Man möchte dieses Buch allen empfehlen, die Schiller lieben, ihn gar verehren. Unverzichtbar ist es für Germanisten, studierende wie lehrende." Ulrich Karthaus

Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

Rezensent Rolf-Bernhard Essig blickt schon ins Jahr 2005 - zum 200. Todestag von Friedrich Schiller - und berichtet in einer umfassenden Sammelrezension, was es Neues gibt am Horizont der Schiller-Literatur. Nie ist Schillers Bildung "mit solcher Akribie" untersucht worden, und nie wurden seine Werke so sehr im zeitgenössischen natur- und geisteswissenschaftlichen Kontext gedeutet wie in Peter-Andre Alts zweibändiger Werkbiografie, die, wie der Rezensent bemerkt, seit ihrem ersten Erscheinen 2000 bereits zu einem unverzichtbaren Standardwerk geworden ist. Besonders gelungen findet der Rezensent, wie Alt die "Ambivalenz Schillers als Schöpfer absoluter Kunst und Pragmatiker des Erfolgs" herausgearbeitet hat. Wegen leichter Mängel in Stil und Komposition sieht der Rezensent in Alts Arbeit jedoch eher ein "exzellentes Nachschlagewerk" und "ein Epochenpanorama für langmütige Leser" als einen "genialen Wurf".

© Perlentaucher Medien GmbH

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 21.03.2000

Vollversammlung der Lieferanten
Auch Peter-André Alt weiß nicht genau, was ein Schiller-Biograf alles wissen muss / Von Kurt Wölfel

Im Verlag C. H. Beck sind seit 1995 zwei Bände einer Goethe-Biografie des englischen Germanisten Nicholas Boyle erschienen. Sie sind von so großem Umfang, dass das Werk am Ende wahrscheinlich alle jemals erschienenen Goethe-Biografien übertroffen haben wird. Dazu ist es von so außerordentlichem Rang, dass es sich gegenüber allen diesen Vorgängern behauptet. Das heißt nicht wenig; denn darunter hat es Meisterwerke gegeben. Derselbe Verlag hat nun den ersten Band einer - wohl als Pendant gedachten - Schiller-Biografie veröffentlicht. Er ist auch von beträchtlichem Umfang: Auf 750 Seiten schreibt der Peter-André Alt über Schillers Leben und Werk bis zur Französischen Revolution. Ein zweiter Band soll bereits im Sommer folgen.

Alts Unternehmen ist riskant angesichts eines solchen Vorgängers: Ist das Vortreffliche einmal in der Nähe, dann setzt es sich auch zum Maßstab. Wie schwer es einer hat, der sich an einem Vortrefflichen zu messen unternimmt, ist Schiller selbst ein Exempel: Ein gut Teil seiner geschichtsphilosophischen und dichtungstheoretischen Konzepte steht auch im Dienst seiner Selbstbehauptung vor Goethe. Um sich vergleichen zu können, setzt er sich ihm gleich, indem er sich zum Anderen macht. Da er sich darauf verstand, die Welt zu lehren, wie sie ihn zu begreifen habe, ist ihm das gut gelungen. Zu den Weimarer Dioskuren aufzublicken war das angemessene Verhalten der Nachgeborenen und eine Art von ritueller Übung der Kulturnation: Während sie Goethe gern als dem Dichterfürsten huldigte, firmierte Schiller bevorzugt als Geistesheros. Er, nicht Goethe, galt der Nation als Inbegriff dessen, was Größe ist.

Dergleichen Heldenverehrung hat sich in unserer Zeit, sieht man einmal von Fußballstadien ab, aus der Öffentlichkeit zurückgezogen. Die Rede vom "Geistesheros" geht keinem mehr über die Lippen, selbst die seriöser klingende "Größe" ist angekränkelt und taugt am ehesten noch dazu, sie mit Katastrophen zu assoziieren. Auch in der Literarhistorie ist das obsolet geworden. In Hermann Grimms Michelangelo-Monografie kann man lesen, dass dem Christus in der Chiesa sopra Minerva von den Gläubigen im Lauf der Zeit die eine Fußspitze "glatt weggeküsst" wurde, aus welchem Grunde nun ein metallener Schuh darüber gelegt sei - eine Allegorie der Rezeptionsgeschichte Schillers.

Alts Schiller-Buch ist so ein Schuh. Kein Leser wird bei seiner Lektüre auf gläubig verehrende Gedanken kommen. Zwar beabsichtigt auch Alt, "Schiller nahe zu bringen", aber "nicht durch Verklärung, sondern im Zeichen vorsichtiger Sympathie". Sie soll einem Werk gelten, "das uns heute vielfach entrückt scheint, gerade dadurch aber die Chance bietet, ihm mit neuer (am Ende reich belohnter) Entdeckerlust zu begegnen". Das sind so Verlegenheitsformeln, auf die man gerät, wenn man das Interesse des Publikums für ein Bildungsgut beansprucht, dessen Bedeutsamkeit nicht mehr selbstverständlich ist.

Nun ist der Kontinent Schiller freilich schon so oft vermessen worden, dass ein neuer Entdeckungsreisender leicht zu einem wird, der dabei vor allem sich selbst entdeckt, nämlich als Tourist. Die Quellen für eine Biografie Schillers sind alle gesammelt. Und von der Zahl bereits geschriebener Biografien kann man sich in der Bibliografie, die im Anhang zu finden ist, beeindrucken lassen. Will ein Autor nicht bloß von dem sprechen, was man bereits weiß, muss er Neues mitteilen, das noch vorhandene weiße Flecken auf den alten Karten tilgt, oder diese revidieren durch den umgewichtenden Neuentwurf des Kartenbildes. Letzteres ist eigentlich Alts Unternehmen: Es handelt nicht von Neuem, eher vom Alt-Neuen.

Seine "Erkundungsreise" hat ihn zu "zwei Nervenzentren" geführt, "die Schillers intellektuelles Profil entscheidend bestimmten: die psychologische Sachkenntnis und das politische Interesse". Nicht vom poetisch-künstlerischen, sondern von diesem "intellektuellen" Profil ist die Rede, die dadurch zu einer primär ideengeschichtlichen wird. Dass vieles, was der junge Schiller schreibt, von dem anthropologischen und psychologischen Wissen geprägt wird, mit dem er vornehmlich durch seinen Lehrer Abel bekannt gemacht wurde, und dass zu diesem Wissen die in der Karlsschule erworbenen medizinischen Kenntnisse hinzutreten, ist in der Schillerforschung gut bekannt, zuletzt von Wolfgang Riedel vorzüglich dargestellt.

Neu ist die Bedeutung, die Alt dem für die kompositorische Logik von Schillers frühen Dramen beimisst: als wären sie so eingerichtet, dass psychologische Stringenz Rede und Handlungen des dramatischen Personals konsequent bestimmt. Eine problematische Annahme: Zu dem, was man den rhetorischen Charakter Schiller'scher Werke nennt, gehören die emphatisch steigernden Elemente der Figurenrede, die nicht von der Psychologie der Charaktere verbürgt sind und nur für den Moment und im Interesse der szenischen Situation Geltung haben. Nicht die Gesinnung der dramatischen Person erklärt sich da, sondern die Lust des Autors am gewaltsamen Hinauftreiben der Rede. Dass die dramatische Fantasie des jungen Schiller an diesen Situationen sich entzündet und von ihnen aus das Drama gebaut wird, geht schon aus einer Bemerkung des Jugendfreundes Petersen über die Räuber hervor: "Das Stück ist nicht das Werk Eines Gusses. Schiller arbeitete einzelne Selbstgespräche und Auftritte aus, ehe er Anlage, Verwicklung und Entwicklung bestimmt, Schatten und Licht vertheilt und die Formen gehörig an einander gereihet hatte."

Auch das zweite von Alts Nervenzentren, das politische Interesse, wurde von der Literatur über Schiller bereits ausgiebig erörtert: Die Jugenddramen und besonders "Don Karlos" boten dazu triftigen Anlass und reichen Stoff. Sowohl die Sozialkritik und die Kritik absolutistischer Herrschaftspraxis, darüber hinaus Schillers faszinierter Blick auf die Mächtigen und ihre Gewalt werden von Alt sinnfällig und ausführlich im Zusammenhang der Staats- und Gesellschaftstheorie der Aufklärung vorgestellt.

Was freilich ein politisches Drama ist, ob - und wenn ja, in welchem Sinn - Schiller'sche Dramen so genannt werden können, bleibt dabei ungefragt und unbeantwortet. Die dramatische Form hat ihre eigene Raison, und angesichts der traditionellen Verbindung von Trauerspiel und staatlich-öffentlicher Handlung ist Vorsicht geboten, dort die Bekundung aktueller politischer Gesinnung des Autors zu hören, wo er doch nur dramatischer Konvention folgt. Das republikanische Trauerspiel, wie Schiller es nennt, ist ja keine Erfindung von ihm, sondern die spektakuläre und ziemlich wild geratene Adaption einer traditionellen Form.

Alt will "gegen das zum Mythos geronnene Bild vom weltfernen Idealisten" schreiben; damit rennt er freilich offene Türen ein. Er will sich nach dem "Augenmaß einer Urteilskultur" richten, die "Schiller aus dem sozialen, politischen und intellektuellen Wirkungsgeflecht seiner Zeit" versteht; von der Urteilskultur abgesehen, ist das auch nicht sehr neu. Und wenn er seine Absicht erklärt, Schiller "im breiten kulturgeschichtlichen Zusammenhang seiner Zeit" vorzustellen, dann befindet er sich damit auf einem Gewässer, auf dem neuerdings ganze Geleitzüge literaturwissenschaftlicher Handelsgesellschaften fahren.

Eine Dichterbiografie ist eine literarische Gattung problematischer und schwieriger Art. Die monografische Darstellung eines dichterischen OEuvres ist dagegen vergleichsweise einfach. Sie kann, wenn sie will, von den Werken sprechen, ohne sich weiter auf die Existenz des Dichters einzulassen. Für den Biografen hingegen ist diese Existenz der eigentliche Vorwurf, und die literarischen Werke, auch wenn sie diese Existenz überhaupt erst biografiewürdig machen, darf er nicht als von ihr abgehobene ästhetische Gebilde darstellen, sondern als ihren künstlerischen Niederschlag. Überdies muss er bei seinem Geschäft zum Erzähler werden, und da jeder Versuch, eine Individualität darzustellen, nicht umhin kann, Erfindung zu sein, braucht er ästhetischen Sinn, bildende Fantasie. Fehlt ihm das, ist er in Gefahr, dass aus seinem Gegenstand ein Ensemble sach- und faktentreu zusammengetragener, chronistisch geordneter Daten, Namen, Dinge, Beziehungen und Bedingungen wird.

Stellt man unter diesem Aspekt Alts Schiller neben den Goethe Boyles, treten die Differenzen scharf hervor. Boyle hat seinem Werk den Untertitel gegeben "Der Dichter in seiner Zeit". Bei Alt müsste es heißen "Schiller und seine Zeit", gelegentlich wäre sogar "Die Zeit um und in Schiller" angemessen. Es ist das Vorzügliche von Boyles Werk, dass sich Zeit, Individualität und Werk in einem wechselseitig wirkenden Bezug darstellen, sei es in Übereinkunft mit- oder im Widerstand gegeneinander. Boyle zeigt die Individualität Goethes nicht nur, wie sie sich in ihrer Zeit behauptet, sich deren Gehalte aneignet oder sich von ihnen abstößt. Er macht auch sinnfällig, wie dieser Dichter die Zeit buchstäblich zu der seinen zu machen unternimmt mit dem Anspruch, für die Nation, in der und für die er schreibt, als dieses Individuum etwas zu bedeuten, was für die Bildungsgeschichte dieser Nation à l'ordre du jour steht.

Im ersten Band von Boyles Goethe (nicht mehr mit gleicher Stringenz im zweiten) befindet sich der Leser, so reich und weit auch die Bezüge zu den geschichtlichen Konstellationen ausgeführt sind, doch immer im Raum des Goetheschen Mikrokosmos - ein Ausdruck, der unangemessen wäre, wollte man ihn mit dem von Alt vorgestellten Schiller verbinden. Was in Alts Ausführungen sinnfällig wird, ist nicht der Prozess produktiv-eigenwilliger Übernahme, das Hereinholen des jeweils jetzt und hier tauglichen Materials aus dem intellektuellen Vorrat der Zeit in die zu formenden Kunstgebilde. Schillers Werke erscheinen als Sammelbecken intellektueller Zeittendenzen, die von vielen Seiten in sie einfließen, von Alt akribisch nachgewiesen und identifiziert. Der Dichter Schiller als Schwimmer in den Strömungen der Zeit: Nicht einer, der als Meister sie in seinen Werken aufgehoben hat, sondern einer, der Echo ist, dessen Bildung und Schriften vergegenwärtigen, was zu seiner Zeit aktuell war. Der spezifische Gehalt der Werke wird mittels der Verzeichnisse der historischen Gedankenlieferanten ausgemacht und von da aus vorgestellt; und bei der Aufspürung und Vorzählung dieser Lieferanten, samt den Lieferanten dieser Lieferanten, lassen Alts unentwegte Ausflüge in die historische Um- und Vorwelt gelegentlich die Erinnerung an Züs Bünzlins polyhistorische Exkurse wach werden (an der wiederholten Räuber-Lektüre dieser Schweizer Jungfrau pflegt die Schiller-Rezeptionsgeschichte leider achtlos vorüberzugehen).

In den neueren methodologischen Kontroversen der Literaturwissenschaft wurde neben der Frage, was denn eigentlich überhaupt ihr Gegenstand sei, auch die andere aktuell, ob sie ihn, wenn sie ihn denn habe, nicht zu verlieren im Begriff ist. Im Zeichen der von Alt berufenen Kulturgeschichte weitet sich - gewissermaßen nach dem Urknall, bei dem das ehemals emphatisch bestimmte Kunstwerk explodierte und mit ihm der Begriff ästhetischer Bildung zerstob - ihr Betätigungsfeld zu einem Universum von wissenswert Erachtetem aus. Aus den ehemaligen Interpreten literarischer Werke werden Kreuzfahrer auf sämtlichen Wissenschaftsmeeren, wo sie sich, mehr oder minder freibeuterisch, Wissensschätze erobern; nicht mehr, wie es früher hieß, aus den Quellen gearbeitet, sondern aus vornehmlich kompilatorischer Tätigkeit resultierend.

Alts Schiller-Buch, als Exempel genommen, braucht 188 eng bedruckte Seiten, bis es dazu kommt, von Schillers poetischen Anfängen im Rahmen der Zeit zu handeln. Zuvor (und auch danach) versorgt er den Leser mit Informationen, unter anderem aus der Philosophie-, Theologie-, Kirchen-, Medizin-, Rechts-, Verfassungs-, Wirtschafts-, Sozial-, Politik-, Territorial-, Orts-, Buch-, Buchhandels-, Bibliotheks- und Theater-Geschichte - eine wohl lückenhafte Aufzählung. Natürlich ist jeder Historiker auf Wissen aus zweiter und dritter Hand angewiesen, die Frage ist nur, wie solches Wissen dienlich sein kann und auf welche Weise er es sich dienstbar macht für die Erhellung der Besonderheit des ihm ganz spezifisch vor- und aufgegebenen Gegenstandes.

An Informationsreichtum wird keine andere der großen Schiller-Biografien die von Alt geschriebene übertreffen. Ob aber solches Informieren ausreicht, um eine Dichterbiografie zu schreiben - die große Erzählung eines Lebens, der eigenwillig ausgeführte Entwurf einer künstlerischen Individualität, die deutende Darstellung eines dichterischen Werkes mächtigen Formats und über die Jahrhunderte hin fortdauernder Wirkung? Ein Kompendium ("All about Fritz") mag so zu Stande kommen, aber in einem noch so großen Holzlager wird man nicht das Gefühl haben, im Wald zu sein.

Peter-André Alt: "Schiller. Leben - Werk - Zeit". Erster Band. Verlag C. H. Beck, München 2000. 749 S., geb., 88,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
…mehr