Im reizvollen Wechselspiel von realen und rein poetischen Mädchen und Frauen, in der bunten Mischung von unsterblicher Dichtung und sterblicher Wahrheit des prosaischen Lebens entwirft der Autor ein lebendiges Bild von Schillers Leben und Werk. Es überrascht, dass der klassische Dichter in gemischten Herzensangelegenheiten eine stattliche Frauenschar versammeln konnte. Die Frauen des prosaischen Lebens fanden - anders als bei Goethe - eher wenig Aufmerksamkeit, und den poetischen weiblichen Figuren galt nur selten der erste Blick. Die schillerschen Jünglinge in ihrem Idealismus bestimmten die Szene, und von damals bis heute - von August Wilhelm Schlegel bis zu Denis Scheck - zieht sich die Verachtung für Schillers Frauenbild, wie er es in seinem Gedicht "Würde der Frauen" formuliert hat. Dieses Buch versucht den Gegenbeweis: Schillers Frauen sind empfindsam, heroisch, erotisch, tragisch und als Rollen bis heute von allen großen Schauspielerinnen begehrt.