Ein Sachbuch über eine Schlacht zugleich ein literarisches Ereignis. Wie schafft man es in der heutigen Zeit, mit einem Buch über eine Schlacht den erfolgreichsten Non-Fiction-Titel des Jahres zu schreiben? Tom Buk-Swienty ist dies 2008 in Dänemark gelungen, indem er das Kriegsleiden eindringlich aus der Perspektive des einfachen Soldaten, der Offiziere, Feldärzte und Kriegskorrespondenten erzählt. Was so entstanden ist, ist ein mitreißender, dokumentarischer Bericht über die Schlacht, für die die Soldaten den "Kosenamen" "Schlachtbank " Düppel erfanden.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
Hierzulande ist die Schlacht von Düppel, die 1864 den deutsch-dänischen Krieg entschied, so gut wie vergessen, in Dänemark dagegen ist die Erinnerung an das Gemetzel sehr präsent. Nach Dafürhalten des Rezensenten Bernd Henningsen hat sie unser Verhältnis zu Dänemark sogar schwerer belastet als die Besatzung im Zweiten Weltkrieg durch die Nazis. Deswegen ist er sehr froh, dass das Buch des dänischen Historikers Tom Buk-Swienty jetzt auf Deutsch erscheint. Sehr plastisch, meint Henningsen, schildert Buk-Swienty das Kriegsgeschehen und seine Ursachen, politische Dummheiten, strategische Fehler und persönliche Eitelkeiten der verantwortlichen Offiziere. Eingenommen für dieses Buch hat den Rezensenten auch, dass Buk-Swienty seine Geschichte quasi "von unten" schreibt, also mit vielen Aussagen der beteiligten Soldaten unterfüttert, wie dies etwa auch Peter Englund in seinem Buch über Ersten Weltkrieg getan hat.
© Perlentaucher Medien GmbH
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