«Es ist die Überwindung des Lebens, das Finden der blauen Blume, die uns das neue, nicht mehr an irdische Sonnen und Jahreszeiten gebundene Leben schenkt, wo wieder das Licht herrscht, wie bei Boehme am Ende der Tage, aber nicht das irdische Schattenlicht sondern das Licht Gottes, das alles durchleuchtende Licht des göttlichen Geistes.» (Edgar Ederheimer, 1904, 75).In der Zeit des Barocks erschien dem Theosophen Jakob Böhme angeblich Gott und zündet seinen Verstand an. Für die Romantiker wird er dann zum Verkünder der Morgenröte (Novalis, An Tieck) und im Sujet des alten Mannes erscheint er in mehreren Werken Friedrich von Hardenbergs. Was Böhme lostrat und die Romantiker dann weitergeführt haben, ist die Dualität im menschlichen Wesen, eine Teilung in zwei Geisteszustände. Über die Zeit kam diese Dualität über Bela Balazs zu dem Autoren Robert Musil, der sich in seinen «Ansätzen zu neuer Ästhetik» diesem Thema widmet.Diese Thematik bildet die Grundlage dieses Manuskripts und soll das durchziehende Sujet bilden. In drei Kurzerzählungen setzen sich eine Figur mit der Zweiteilung in den «Normalzustand» und den «anderen Zustand» auseinander. Angelehnt an verschiedenste literarische Werke und wiederholt darauf verweisend (Thomas Mann: Der Zauberberg; Fanny zu Reventlow: Herrn Dames Aufzeichnungen; Theodor Fontane: Der Stechlin; Henrik Ibsen: Peer Gynt und viele weitere) setzen sich die Geschichte mit der Opposition von Fantasie und Realität und dem Bestreben, sich als Autor zu bewähren und nicht im Schatten der grossen Meister verlorenzugehen, auseinander. Ein wichtiger Aspekt ist die Schwierigkeit, die sich dem Autor beim Verfassen seines Manuskripts stellen: dem Selbstzweifel an dem, was man geschaffen hat.