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"... die Buchdruckerkunst, das Schießpulver und der Kompaß. Diese drei haben ... die Gestalt und das Antlitz der Dinge auf der Erde verändert ..., und es scheint, daß kein Weltreich, keine Sekte, kein Gestirn eine größere Wirkung und größeren Einfluß auf die menschlichen Belange ausgeübt haben als diese mechanischen Dinge" (Francis Bacon: Neues Organon) Schlachtfelder haben ihren je spezifischen historischen Ort; sie sind eingesponnen in ein feines Netz kultureller Beziehungen, das die Codierung von Gewalt bestimmt. Die in dem Band versammelten Aufsätze ? Erträge des Graduiertenkollegs zur…mehr

Produktbeschreibung
"... die Buchdruckerkunst, das Schießpulver und der Kompaß. Diese drei haben ... die Gestalt und das Antlitz der Dinge auf der Erde verändert ..., und es scheint, daß kein Weltreich, keine Sekte, kein Gestirn eine größere Wirkung und größeren Einfluß auf die menschlichen Belange ausgeübt haben als diese mechanischen Dinge" (Francis Bacon: Neues Organon)
Schlachtfelder haben ihren je spezifischen historischen Ort; sie sind eingesponnen in ein feines Netz kultureller Beziehungen, das die Codierung von Gewalt bestimmt. Die in dem Band versammelten Aufsätze ? Erträge des Graduiertenkollegs zur Codierung von Gewalt im medialen Wandel an der Humboldt-Universität zu Berlin ? verfolgen im Spannungsfeld der derzeitigen Diskussion in den Geistes- und Kulturwissenschaften einige dieser Fäden. Sie versuchen damit einen Beitrag zur interdisziplinären Verständigung zu leisten und eine spezifische Kulturleistung als Gegenstand zu konturieren. Der Krieg übt als kulturelles Paradigma eine eigentümliche Anziehungskraft aus. Ob vom Krieg der Geschlechter, vom Krieg der Kulturen oder auch vom Krieg der Bücher, Gelehrten, Kritiker und Dichter die Rede ist, sein paradigmatisches Potential geht weit über die historisch je eingegrenzten Ereignisse "Krieg" hinaus. Die Geschichte des Schlachtfeldes ist, auch wenn die Militärgeschichtsschreibung häufig die Darstellung von Krieg und Schlachtfeldern zusammenfallen läßt, nicht mit der Geschichte des Krieges identisch. Vielmehr müssen bestimmte Bedingungen einer Memorialkultur, der militärischen Organisation und der entsprechenden technischen Voraussetzungen gegeben sein, um von einem Schlachtfeld sprechen zu können. Erst dann kann das Schlachtfeld sowohl seine konkrete Funktion erfüllen als auch seine imaginative Faszination und seinen Schrecken entfalten. Ist das Schlachtfeld einerseits Ort extremer Gewalt, wie seine etymologische Herkunft von "Schlachten", "Abschlachten" bereits belegt, so markiert es zugleich deren Begrenzung auf einen klar definierten Raum sowie auf eine bestimmte Zeit, weil es den Mythos der Entscheidung birgt, der darauf beruht, daß mit Schlachten Kriege entschieden und damit zugleich beendet werden können oder daß sie doch zumindest eine entscheidende Etappe auf dem Weg dorthin bilden. Schlachtfelder sind damit aber nicht nur konkrete Orte, sondern auch imaginierte Räume, Räume der Veranschaulichung und der Ästhetisierung des Krieges.
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Autorenporträt
Marina Münkler, geb. 1960, Dr. phil., Literaturwissenschaftlerin, lehrt ältere deutsche Literatur an der Humboldt-Universität zu Berlin.

Steffen Martus, geb. 1968, Studium der Germanistik, Philosophie, Soziologie und Politologie in Regensburg und Berlin, 1998 Promotion, Wiss. Mitarbeiter am Institut für deutsche Literatur der Humboldt-Universität zu Berlin. Veröffentlichungen zur Sprachtheorie im 17. Jahrhundert und zur Dramengeschichte der Aufklärung sowie zu Hagedorn, Gellert, Wieland und Goethe.
Rezensionen
"[D]er Berliner Sammelband [zeigt] die Bandbreite der theoretischen Zugangsweisen." Marian Füssel in: Zeitschrift für Historische Forschung, 34. Band (2007), Heft 3