Studienarbeit aus dem Jahr 2024 im Fachbereich Geschichte Europas - Mittelalter, Frühe Neuzeit, Note: 1,3, Universität Osnabrück, Sprache: Deutsch, Abstract: Schlachtfeldnarrative als Quellen gibt es reichlich in der Geschichte. Sie berichten ganz individuell von den Erlebnissen im Krieg auf verschiedenste Arten. So existieren Erzählungen über den Perserfeldzug des römischen Kaisers Julian, die diesen in Form von Liedern auf epische Weise als niederträchtigen Menschen und inkompetenten Feldherrn stilistisch zeichnen. Perikles, ein genialer Rhetoriker, appelliert in seinen Leichenreden an die emotionale Bedeutung der gefallenen Soldaten und legitimiert somit häufig seine Kriegstaktiken. Die Erlebnisse, die Peter Hagendorf in seinem Tagebuch schildert, sind ohne den Einbezug der Emotionalität gar nicht analysierbar. Um in der Geschichtswissenschaft solche Quellen analysieren zu können, muss man also die entscheidende Komponente der Emotionalität fassbar machen. Dabei gilt es, sich in die Situationen der Personen hineinzuversetzen und die irrationalen Faktoren zu analysieren. Bislang fand jedoch in der Geschichtswissenschaft ebenjenes Einbeziehen der Emotionalität bei Frauen, oder besser gesagt, ohne Berücksichtigung des Faktors Gewalt gegen Frauen als Kriegstaktik, nicht statt. Vergewaltigungen sind lange ein "Nebeneffekt", eine "Randnotiz", eine "bedauerliche, aber logische Konsequenz" des Krieges gewesen. Erst seit ein paar Jahren wird der Faktor Gewalt gegen Frauen im Krieg allmählich intensiver behandelt. Daher ist es nun die Aufgabe der Geschichtswissenschaft, sich selbst, Quellen oder bestehende kriegsdeutende Analysen zu hinterfragen und ihre Schlussfolgerungen zu prüfen. Dieses Ziel hat sich die vorliegende Arbeit gesetzt. Somit wird anhand zweier Bamberger Quellen, die die Schlacht um Bamberg von 1632 beschreiben, vergleichend betrachtet, inwiefern das Geschlecht eine Rolle bei Schlachtfeldnarrativen spielt. Beide Quellen sind, bis auf wenige Ausnahmen, nahezu unter gleichen Bedingungen entstanden - jedoch unterscheiden sie sich im Geschlecht des jeweiligen Autors. Die Quellen werden mithilfe mehrerer Analysekriterien miteinander verglichen und es werden Unterschiede und Gemeinsamkeiten herausgearbeitet, die im besten Falle die vorausgehende Forschungsfrage Inwiefern beeinflusst das Geschlecht die Schlachtfeldnarrative einer Schlacht anhand des Beispiels der Schlacht um Bamberg von 1632? hinreichend beantworten soll.
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