22,00 €
inkl. MwSt.
Versandkostenfrei*
Sofort lieferbar
  • Gebundenes Buch

Wie gewinnt man eine Parlamentsdebatte? Ein südkoreanischer Politiker beantwortete die Frage, indem er seinen politischen Gegner im Parlament mit einer sauber ausgeführten Judowurftechnik auf den Rücken schleuderte. Die Szene wurde gefilmt. Das Video gilt im Netz heute als Lehrstück für einen gut ausgeführten Tomoe Nage. Sportlich gesehen ist die Lage klar: Sieg durch Ippon - aber wie ist das politisch zu werten? Ist Gewalt in Parlamenten normal?In einigen Ländern ist sie sogar zur Regel geworden. Ukrainische Politiker bevorzugen den Faustkampf. Inder werfen mit Mikrofonhaltern aus Metall und…mehr

Produktbeschreibung
Wie gewinnt man eine Parlamentsdebatte? Ein südkoreanischer Politiker beantwortete die Frage, indem er seinen politischen Gegner im Parlament mit einer sauber ausgeführten Judowurftechnik auf den Rücken schleuderte. Die Szene wurde gefilmt. Das Video gilt im Netz heute als Lehrstück für einen gut ausgeführten Tomoe Nage. Sportlich gesehen ist die Lage klar: Sieg durch Ippon - aber wie ist das politisch zu werten? Ist Gewalt in Parlamenten normal?In einigen Ländern ist sie sogar zur Regel geworden. Ukrainische Politiker bevorzugen den Faustkampf. Inder werfen mit Mikrofonhaltern aus Metall und in Jordanien bringt ein Abgeordneter gleich seine Kalaschnikow mit ins Parlament. Aus der Mode gekommen sind Ohrfeigen, Spucken und Würgen. Das kam zwar bereits in südamerikanischen Ländern und der Ukraine vor, aber die meisten kleinen und spontanen Angriffe beschränken sich auf Wasserspritzen oder Papierwerfen.Warum gibt es in manchen Parlamenten Gewalt und in manchen nicht? Warum passiert es häufiger in jungen Demokratien und warum spielt die Kulturregion überhaupt keine Rolle?
Rezensionen

Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension

Ein anregendes, wenn auch sicher kein tiefgründiges Buch legt Benjamin Fredrich laut Rezensent Christian Rabhansl hier vor. Es beschäftigt sich mit Parlamentschlägereien, die, wie Rabhansl erfährt, keineswegs Zeichen einer scheiternden Demokratie sind - schließlich wird in Parlamenten nur geprügelt, wenn sich die Auseinandersetzung dort lohnt. Meist wird aus politischen Motiven geprügelt, so Rabhansl, anschließend weist er kurz auf einige der 97 Schlägereien hin, die im Buch anekdotisch behandelt werden. Die Einleitung, die diesem Hauptteil vorangestellt ist, ist vergleichsweise kurz geraten, berichtet Rabhansl, sie enthält unter anderem nicht allzu überraschende Gedanken dazu, dass Schlägereien eher in den ersten Jahren von neu entstandenen Parlamenten eine Rolle spielen, und dass faire demokratische Verfahren Prügeleien einschränken. Wissenschaftlichen Wert hat diese Veröffentlichung nicht wirklich, meint der Rezensent abschließend, aber wer auf der Suche nach Gesprächsstoff ist, dem kann er das Buch empfehlen.

© Perlentaucher Medien GmbH