Magdalena Blazevics erstes Prosabuch besteht aus 25 Geschichten, die in Bosnien und Herzegowina spielen. Sie erzählen von Familiengeheimnissen, Wahnsinn, der starken Verbindung zwischen Liebe und Tod, und dem Fluss, der vor, während und nach dem Krieg das Leben der Menschen beeinflusst. Die Geschichten bieten einen realistischen Blick auf das Leben von Mädchen und Frauen in Städten und Dörfern, die ohne Namen bleiben. Von den strengen Regeln der patriarchalischen Gesellschaft eingeengt, befinden sich die Protagonistinnen häufig in ausweglosen Situationen. Dabei werden Risse sichtbar, die oft übersehen werden, wenn wir uns eine romantisierte Vorstellung von vergangenen Zeiten machen.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Hinweis: Dieser Artikel kann nur an eine deutsche Lieferadresse ausgeliefert werden.
Perlentaucher-Notiz zur Dlf Kultur-Rezension
Rezensentin Lara Sielmann ist beeindruckt davon, wie es Magdalena Blažević gelingt, in diesem Erzählband bosnische Frauenschicksale aus dem 20. Jahrhundert auf oft nur wenigen Seiten zu evozieren. Hart ist die Lektüre, schildert Sielmann, die Welt, durch die sich die Frauen bewegen, ist von männlicher Gewalt, Unterdrückung, manchmal auch von Krieg geprägt. Den Frauen begegnen wir in den Geschichten laut Rezensentin sehr unmittelbar, wie in Großaufnahme, über ihr sonstiges Leben abseits der Gewalt erfahren wir oft wenig; wobei auch weibliche Lust und Träumereien einen Platz haben in diesem Buch. Dass sich manches zu wiederholen scheint in diesen Geschichten liegt in der Natur der Sache, so die beeindruckte Rezensentin, die auch die Übersetzung von Mirjana und Klaus Wittmann in ihr Lob miteinbezieht.
© Perlentaucher Medien GmbH
© Perlentaucher Medien GmbH