Die einstige "Diva der Liga" gibt sich seit einiger Zeit seriös: keine schlagzeilenträchtigen Skandale, keine vorzeitigen Trainerentlassungen. Dennoch herrscht in Frankfurt alles andere als fußballerische Langeweile: Durch den Einzug ins DFB-Pokalfinale 2006 schaffte die Elf endlich wieder die Qualifikation für den Europapokal. Ulrich Mathejas Buch gilt seit vielen Jahren als die Bibel der Eintracht-Fans. An Fakten und Anekdoten zur Vereinsgeschichte bleibt es unübertroffen. Das gilt erst recht für diese Auflage, die nicht nur um die neuere Entwicklung ergänzt wird, sondern auch in den historischen Teilen sowie im statistischen Anhang. "Ich verfüge jetzt über alle Spielaufstellungen der Eintracht-Amateure seit dem Hessenliga-Aufstieg 1969", meldete uns unlängst der Autor. Auch wenn es Nicht-Fußballer kaum glauben mögen: Fans interessiert so etwas. Brennend.
Dass man es als Anhänger der Frankfurter Eintracht nicht leicht hat, ist nichts Neues. Aber Ulrich Matheja kommt das Verdienst zu, diese Erkenntnis mit Leben zu füllen. Auf 496 Seiten breitet er alle möglichen Fakten zur Diva vom Main aus: alle Tore, alle Spieler, alle Legenden, alle Fehleinkäufe, die schönsten Siege (und warum Jan-Åge Fjørtoft nach einem mit Petra Roth tanzte) ebenso wie die schlimmsten Niederlagen (und wieso Rostock für Eintracht-Fans immer ein Albtraum bleiben wird) - ein Muss für alle Fans. (ddt.)
"Schlappekicker und Himmelsstürmer, Die Geschichte von Eintracht Frankfurt", Ulrich Matheja. Verlag Die Werkstatt, Göttingen 2017, 29,90 Euro.
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