Das "schlechte Regieren" ist heute weiterhin in dem Problem zu sehen, dass die Politik mit ihrem fast bedingungslosen Bekräftigen der sich spreizenden Diversität von Lebensverhältnissen in der "Spätmoderne" Gefahr läuft, ihre eigene Fähigkeit zur Bewältigung der eigentlich ausschlaggebenden gesamtgesellschaftlichen Herausforderungen zu verspielen. Im Glauben an das postmodernistische Politikideal einer "unbedingten Humanität" versucht dabei die Politik seit geraumer Zeit zwar, mit einer Komplettbedienung aller nur denkbaren subkulturellen bzw. milieuspezifischen Anspruchshaltungen zu einer verbesserten gesellschaftlichen Integration zu kommen. Sie muss dabei allerdings feststellen, dass sie mit ihrem zwangsläufig nur stückwerkartigen Vorgehen doch nur wieder Politikverdrossenheit bzw. das Empfinden relativer Benachteiligungen schürt und damit unter den Lagern dann auch gesinnungsethische bzw. moralisierende Polarisierungen bzw. Spaltungen provoziert. Letztlich trägt sie allerdings mit den dabei aufkommenden gleichmacherischen Effekten auch zu einem bedenklichen Bedeutungsverlust politischer Gemeinsamkeiten in der bürgerlichen Mitte bei. Insoweit dieses Regieren - zumindest latenterweise - nun gerade auch diese eigentlich ausschlaggebende soziale Basis unserer bürgerlich-liberalen Regierungsweise in Frage stellt, geht es in den einzelnen Beiträgen nicht nur um die Aufarbeitung entsprechender "Gefährdungen", sondern immer auch um die Frage, wie es denn dem Regieren gelingen könnte, durch fortwährendes "Nation Building" - mit "Investitionen" in die politische Mitte - wieder zum Aufbau eines "gemeinsam Geteilten" und somit auch wieder zur Möglichkeit einer mehrheitlich getragenen strategischen bzw. nachhaltigen Politik zu kommen.
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