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DER MUT DER FRAUEN1950. Johanna Lintermann, eine junge Bäuerin, die aus ihrem Heimatdorf Wollseifen in der Eifel vertrieben wurde, nimmt auf dem neuen Hof der Familie das Heft in die Hand. Tatkräftig und selbstbewusst geht sie ihren Weg, um sich mit ihren Schwiegereltern und ihrem Sohn ein neues Leben aufzubauen. Doch dann kehrt nach 13 Jahren ihr Mann Karl aus der Kriegsgefangenschaft zurück, gebrochen und krank. Er will nur eines: sein altes Leben zurück. Auf Neues kann er sich nicht einstellen. Und Johanna steht auf einmal zwischen dem geliebten Ehemann und den Träumen von einer sorglo...
DER MUT DER FRAUEN
1950. Johanna Lintermann, eine junge Bäuerin, die aus ihrem Heimatdorf Wollseifen in der Eifel vertrieben wurde, nimmt auf dem neuen Hof der Familie das Heft in die Hand. Tatkräftig und selbstbewusst geht sie ihren Weg, um sich mit ihren Schwiegereltern und ihrem Sohn ein neues Leben aufzubauen. Doch dann kehrt nach 13 Jahren ihr Mann Karl aus der Kriegsgefangenschaft zurück, gebrochen und krank. Er will nur eines: sein altes Leben zurück. Auf Neues kann er sich nicht einstellen. Und Johanna steht auf einmal zwischen dem geliebten Ehemann und den Träumen von einer sorglosen Zukunft, in der auch seit Kurzem ein anderer Mann eine Rolle spielt.
1950. Johanna Lintermann, eine junge Bäuerin, die aus ihrem Heimatdorf Wollseifen in der Eifel vertrieben wurde, nimmt auf dem neuen Hof der Familie das Heft in die Hand. Tatkräftig und selbstbewusst geht sie ihren Weg, um sich mit ihren Schwiegereltern und ihrem Sohn ein neues Leben aufzubauen. Doch dann kehrt nach 13 Jahren ihr Mann Karl aus der Kriegsgefangenschaft zurück, gebrochen und krank. Er will nur eines: sein altes Leben zurück. Auf Neues kann er sich nicht einstellen. Und Johanna steht auf einmal zwischen dem geliebten Ehemann und den Träumen von einer sorglosen Zukunft, in der auch seit Kurzem ein anderer Mann eine Rolle spielt.
Anna-Maria Caspari, geboren 1955 in Köln, lebt als Literatur-Übersetzerin und Autorin am Rand des Nationalparks Eifel. Die Geschichte des Dorfes Wollseifen, dem seine Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, zum Verhängnis wurde, inspirierte sie zu den Romanen Ginsterhöhe und Perlenbach.Schlehengrund ist der letzte Band der Trilogie.
Produktdetails
- Verlag: Ullstein Extra / Ullstein Paperback
- Auflage
- Seitenzahl: 362
- Erscheinungstermin: 27. Februar 2025
- Deutsch
- Abmessung: 203mm x 134mm x 31mm
- Gewicht: 380g
- ISBN-13: 9783864932502
- ISBN-10: 3864932505
- Artikelnr.: 70295240
Herstellerkennzeichnung
Ullstein Paperback
Friedrichstraße 126
10117 Berlin
Info@Ullstein-Buchverlage.de
»'Schlehengrund' besticht durch persönlichkeitsstarke Protagonisten und durch die Einbettung in die Nachkriegszeit.« Bücherplaza 20250714
Im Jahr 1950 wird den ehemaligen Bewohnern des kleinen Ortes Wollseifen klar, daß sie in ihre Heimat nicht mehr zurückkehren können. Die Bäuerin Johanna Lintermann und ihr Schwiegervater Albert kaufen deshalb einen Bauernhof in Embken. Johanna ist eine selbstbewußte junge …
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Im Jahr 1950 wird den ehemaligen Bewohnern des kleinen Ortes Wollseifen klar, daß sie in ihre Heimat nicht mehr zurückkehren können. Die Bäuerin Johanna Lintermann und ihr Schwiegervater Albert kaufen deshalb einen Bauernhof in Embken. Johanna ist eine selbstbewußte junge Frau und Albert überlässt ihr nur zu gern die Leitung des Hofes. Von ihrem Ehemann Karl hat sie schon lange keine Nachricht mehr erhalten und manchmal fürchtet Johanna, daß er nicht mehr lebt. Sie arbeitet hart, um für ihre Familie und vor allem für ihren Sohn Rolf eine neue Heimat aufzubauen. Da kehrt Karl aus der Gefangenschaft heim. Nach der ersten Freude ziehen dunkle Wolken auf. Obwohl Karl gesundheitlich sehr eingeschränkt ist, reißt er die Führung des Hofes an sich. Das führt oft zu Streit zwischen den Eheleuten. Als Johanna den Grundbesitzer Hans-Christian von Hasselt kennenlernt, träumt sie von einem Leben an seiner Seite...
Im letzten Teil der Eifel-Trilogie von Anna-Maria Caspari geht es um die Nachkriegszeit ab 1950. Der Roman "Schlehengrund" erzählt die Geschichte der Menschen aus dem kleinen Dorf Wollseifen eindrucksvoll weiter. Den Ort hat es tatsächlich so gegeben, die Menschen aber sind fiktiv. Doch man hat das Gefühl, daß alles genau so gewesen sein könnte. Einige Personen konnte man über ihr ganzes Leben begleiten und deshalb werden sie zu guten Freunden. Die Autorin hat sie so lebensnah und natürlich beschrieben, daß sie plötzlich ein vertrautes Gesicht bekamen. Die Ereignisse dieser Zeit werden in die Handlung sehr gut mit einbezogen. Mit großem Interesse habe ich die Tagebucheinträge von Emil Schlösser gelesen. Das war eine kleine Reise in die deutsche Geschichte. Diese Serie hat mich begeistert und auch dieser letzte Teil war wieder ein absoluter Lesegenuß!
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Der letzte Romanteil ist im Nachkriegsdeutschland, in der schönen Eifel, angesiedelt, über das Dörfchen Scheven bis zum Hof nach Embken, wo sich die fiktive Familie um Albert Lintermann, Leni, Johanna mit ihrem Sohn Rolf, Silvio und Maria, das eng befreundete sympathische Ehepaar mit …
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Der letzte Romanteil ist im Nachkriegsdeutschland, in der schönen Eifel, angesiedelt, über das Dörfchen Scheven bis zum Hof nach Embken, wo sich die fiktive Familie um Albert Lintermann, Leni, Johanna mit ihrem Sohn Rolf, Silvio und Maria, das eng befreundete sympathische Ehepaar mit ihren Kindern ein neues Leben aufzubauen versuchen. Wir treffen all' diese bereits aus den Vorgängerbänden wohlbekannten ProtagonistInnen des Romans wieder, an deren weiterem Schicksal wir bis Anfang der 70er Jahre teilnehmen dürfen.
Johanna wartet seit Jahren auf ihren geliebten Ehemann Karl, der in sowjetische Gefangenschaft geriet und von dem in den letzten zwei Jahren jegliches Lebenszeichen fehlt. Sowohl die Gefühle der Angst um Karl als auch das auf sich selbst gestellt sein (wobei Schwiegervater Albert ihr freie Hand lässt und sie tatkräftig unterstützt) wie auch später die Emotionen von Karl, der nach Jahren brutaler Gefangenschaft an Leib und Seele gezeichnet ist und nicht als der zurückkehrt, als der er einst eingezogen wurde, sind von der Autorin sehr nachvollziehbar und tief beeindruckend dargestellt: Man wünscht sich, dass Karl wieder ankommt, mit der Zeit Schritt halten kann und Veränderungen gegenüber offen ist - und erlebt tiefe Verunsicherung, dass er sich fremd fühlt und sogar abgelehnt, da er an den alten Werten und Traditionen hängt. Eine Herausforderung ist dabei, mit seiner Frau Johanna alles zu besprechen, was auf dem Hof von großer Wichtigkeit ist, da sich herausstellen sollte, dass sie, die Jahre alles gut auch alleine hinbekommen hat, andere Vorstellungen hat in der Landwirtschaft. So entwickeln sich die beiden, die sich einst so sehr liebten, auseinander und Johanna fühlt sich bald zu einem Mann hingezogen, der Kurse in biologisch-dynamischer Landwirtschaft nach Steiner und Hildegard von Bingen gibt; gegen den Einsatz von Pestiziden ist u.v.m. Karl hält von solchen Neuerungen gar nichts und leidet daran, dass er das Gefühl hat, immer mehr am Rande zu stehen. Er steht symbolhaft für so viele deutsche Soldaten, die nach Jahren der Gefangenschaft zurückkamen, die tiefe Spuren hinterlassen hatte wie auch Traumatas; viele begannen zu trinken, andere wurden gewalttätig. Heute gibt es eher psychologische Hilfe für solch traumatisierten Menschen, nach dem 2. Weltkrieg war jeder auf sich allein gestellt. Die damit einhergehenden Konflikte und Probleme in den Familien wurde beispielhaft von A.-M. Caspari ausgearbeitet und sehr nachvollziehbar, differenziert wie auch emotional sehr gut dargestellt.
Das Tagebuch des klugen, intelligenten und regimekritischen, reflektierenden wie auch kinobegeisterten Studenten Emil Schlösser (der jüngste Sohn des Schmiedes Hermann Schlösser) beleuchtet in Einflechtungen immer wieder das gesellschaftliche Leben und die technischen Neuerungen und politischen Ereignisse in den 50er und 60er Jahren; z.B. das Fernsehen, der Mauerbau, der Besuch Kennedys in Deutschland, die Kubakrise, der Besuch des Schah etc. Dies fand ich als ergänzendes Stück Zeitgeschichte sehr gut und es ist das Jahrzehnt meiner eigenen Kindheit, weshalb ich natürlich einiges noch in Erinnerung habe und schmunzelte, wenn es um "Stahlnetz" ging, (das ich als Kind nicht sehen durfte); zumal die Figur Emil Schlösser, der möglichst rasch und sehr fleißig sein Studium beenden will, um Lehrer für Geschichte zu werden, als kritischer Geist so manchem Nazi-Ungetüm, die es noch immer gab (wie z.B. ein Dr. Textor, Vater von Horst, der mit Rolf befreundet ist im Roman) gegenübersteht: Auch die Geschichte der jüdischen Bevölkerung wird erwähnt; die, 40 an der Zahl, sogar eine eigene Synagoge hatten - und von denen nach dem Krieg niemand mehr dort lebte; dies soll und darf immer wieder betroffen machen.
Mir sind besonders Johanna, Albert und Leni wie auch der verstörte Karl und Enkel Rolf ans Herz gewachsen; doch da die Geschichte der Wollseifener Familie Lintermann hier endet - um das Jahr 1970 - muss man von manchem Charakter, der dann auch über 80 Jahre zählt, Abschied nehmen. Einige Abschiede gingen mir ebenso wie die Schicksale der Familienmitglieder (wie auch Silvio's und Maria's) sehr zu Herzen und ich danke der Autorin, dass sie anhand dieser Trilogie das Dorf Wollseifen (das man erst seit dem Jahre 2006 wieder betreten kann!) literarisch wieder auferstehen ließ: Ein sehr bewegendes, spannendes Stück Zeitgeschichte mit wundervollen Charakteren, deren Schicksal ich gerne gefolgt bin! Ich kann diesen auch stilistisch hervorragenden Roman; nein die ganze Trilogie (am besten chronologisch zu lesen!) nicht nur historisch interessierten LeserInnen mehr als empfehlen und vergebe daher die höchste Punkt- und Sternezahl, nämlich 5*.
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Ein fesselnder Abschluß der Trilogie!
Im Ullstein Verlag erscheint der abschließende Band der Eifel-Trilogie "Schlehengrund" von Anna-Maria Caspari.
Nachdem das Dorf Wollseifen 1946 zum Sperrgebiet wurde, nutzen Briten und später Belgier das Gebiet als …
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Ein fesselnder Abschluß der Trilogie!
Im Ullstein Verlag erscheint der abschließende Band der Eifel-Trilogie "Schlehengrund" von Anna-Maria Caspari.
Nachdem das Dorf Wollseifen 1946 zum Sperrgebiet wurde, nutzen Briten und später Belgier das Gebiet als Truppenübungsplatz. Die Bewohner müssen das Dorf verlassen und Johanna Lintermann und ihr Schwiegervater Albert kaufen einen Bauernhof in Embken, den sie gemeinsam bewirtschaften. Als Johanna Mann Karl nach 13 Jahren aus russischer Gefangenschaft zurück kehrt, ist er ein gebrochener Mann. Johanna hat sich in der Zwischenzeit zu einer selbstbewussten Frau entwickelt, sie möchte den Betrieb mit biologischer Landwirtschaft erneuern, doch Karl hält an alten Anbaumethoden fest. Die Eheleute haben sich entfremdet und Rolf kommt mit seinem traumatisierten Vater nicht zurecht. Wie soll ihr Leben weiter gehen?
Das Örtchen Wollseifen liegt in der Nähe zu Vogelsang, einer Ordensburg der Nationalsozialisten, diese wurde dem Dorf zum Verhängnis. Von dieser Geschichte erzählt Anna-Maria Caspari in ihrer Trilogie.
Im letzten Band beschreibt die Autorin die Nachkriegszeit ab 1950 und erzählt sehr zeitgemäß die Lebensgeschichten ihrer fiktiven Protagonisten, die an reale Schicksale angelehnt sind. Die Schilderung erfolgt lebensnah und angefüllt mit vielen Facetten, die die Menschen auszeichnen und wiedererkennbar machen. Durch sie erlebt man das Zeitgeschehen aus nächster Nähe mit und kann sich die politischen und gesellschaftlichen Vorgänge gut vorstellen.
Johanna hat sich während der langen Zeit ohne ihren Mann verändert, sie ist selbständig und tatkräftig und bewirtschaftet den Hof mit Hilfe ihres Schwiegervaters Albert. Als ihr Mann Karl aus dem Krieg zurück kehrt, ist er traumatisiert und nicht mehr wie früher. Ihr Sohn Rolf hadert mit seinem Vater und hält sich eher an seinen Großvater. Rolfs Freund Horst lebt nun in Berlin, bei einem Besuch staunt Rolf über die Unterschiede zwischen der lebendigen Großstadt und der rheinischen Dorfprovinz.
Geschickt baut die Autorin Zeitgeschichte und gesellschaftliche Entwicklungen in ihre Handlung ein, wir erleben den Besuch Kennedys und die Mondlandung, erkennen Adenauers politische Grundsätze und werden auch in das Fernsehprogramm der Zeit eingeladen. Die Unterhaltungsshows locken die Bürger vor die Flimmerkisten.
Dieser fesselnde Roman ist wieder ein Lesegenuss, der die Hoffnungen und Probleme der Menschen in der Eifel der 50er und 60er Jahre aufzeigt und dabei lebendig geschilderte Zeitgeschichte sichtbar macht. Für alle Freunde von historischen Romanen der jüngeren deutschen Geschichte ein Muss!
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Meine Meinung:
Schlehengrund ist nun der letzte Teil der Trilogie, in dem ich erfahren kann, wie sich das Leben der befreundeten Familien von Albert und Silvio ab den fünfziger Jahren entwickelt.
Alle Dorfbewohner mussten Wollseifen verlassen und sich eine neue Heimat suchen. In dem Eifelort …
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Meine Meinung:
Schlehengrund ist nun der letzte Teil der Trilogie, in dem ich erfahren kann, wie sich das Leben der befreundeten Familien von Albert und Silvio ab den fünfziger Jahren entwickelt.
Alle Dorfbewohner mussten Wollseifen verlassen und sich eine neue Heimat suchen. In dem Eifelort Embken gibt es einen großen leerstehenden Bauernhof, in dem viele Personen wohnen können. Alle Familienmitglieder krempeln die Ärmel hoch und starten einen Neuanfang. Im Vordergrund steht Johanna, die wie viele Frauen der damaligen Zeit sich den Herausforderungen stellt und es natürlich schafft. Leider passiert es auch ihr, wie vielen anderen Frauen, sobald der Ehemann wieder heimkehrt, hat sie nichts mehr zu sagen. Begebenheiten, die immer wieder vorgekommen sind und somit konnte die Autorin reales mit fiktivem verknüpfen. Allerdings war da noch wesentlich mehr, was aufgearbeitet werden musste. Viele Personen, die in den Jahren davor einer schrecklichen Person anhingen und auch später nicht ihre Meinung geändert haben, wurden nicht zur Rechenschaft gezogen. Es gab einige, die alles aufdecken wollten und andere, die von all dem nichts mehr hören wollten.
Es war für alle eine sehr schwere Zeit und die Autorin hat durch ihre Romanfiguren daran erinnert. Besonders gut hat mir auch diesmal wieder gefallen, dass sie Zeitgeschehen eingebunden hat. Denn in den 50er und 60er Jahren ist überall noch sehr viel passiert, manches hat man vergessen und wird nun wieder daran erinnert. Nach dem Motto: stimmt, das war damals ja auch.
Die Hauptpersonen sind mir im Laufe der Bücher sehr vertraut geworden und es gab so manche bewegende Stelle. Ich konnte mich mit ihnen freuen, aber auch traurig sein. Was zeigt, dass die Autorin es genau richtig gemacht und mich in die Geschichte reingezogen und an die Bücher gefesselt hat.
Fazit:
Eine hervorragende Trilogie, die ich gerne zum Lesen empfehle. Ich habe sie teilweise gelesen und auch gehört. Beides hat mir sehr gut gefallen.
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Schlehengrund ist der letzte Band der Eifel-Trilogie von Anna-Maria Caspari. Die Vorgängerbände Ginsterhöhe und Perlenbach habe ich auch gelesen. Die Trilogie stellt ein interessantes Zeitdokument über das Schicksal einer Familie in der Eifel im Zeitraum von hundert Jahren, …
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Schlehengrund ist der letzte Band der Eifel-Trilogie von Anna-Maria Caspari. Die Vorgängerbände Ginsterhöhe und Perlenbach habe ich auch gelesen. Die Trilogie stellt ein interessantes Zeitdokument über das Schicksal einer Familie in der Eifel im Zeitraum von hundert Jahren, zwischen 1865 und 1970, dar. Über die Tagebucheinträge eines Lehrers erfahren wir, was währenddessen in der Welt passiert.
Das Dorf Wollseifen ist 1946 zum Sperrgebiet geworden, da das Land um das Dorf einschließlich der Urfttalsperre zuerst von den Briten und später den Belgiern als Truppenübungsplatz genutzt wird.
1950: Albert Lintermann und seine Familie finden eine neue Heimat in dem Eifeldorf Embken. Alberts Sohn Karl kehrt erst viele Jahre nach dem Krieg aus russischer Gefangenschaft zurück. Seine Frau Johanna hatte sich in seiner Abwesenheit mit Hilfe ihrer Schwiegereltern um Haus und Hof und Sohn Rolf gekümmert. Karl fällt es schwer, ins Leben auf dem Hof zurückzufinden. Er ist traditionsbewusst, während Johanna für neue Anbaumethoden und das Konzept der biologisch-dynamischen Landwirtschaft ohne Kunstdünger, Unkrautvernichter und mit viel Handarbeit plädiert. Die Eheleute sind sich in den Jahren, in denen sie getrennt waren, fremd geworden. Auch Rolf findet keinen Zugang zu seinem traumatisierten Vater.
Rolf freundet sich mit dem neu zugezogenen Arztsohn Horst an. Horst erzählt ihm von der nationalsozialistischen Gesinnung seines Vaters, der ihn bei geringsten Vergehen verprügelt. Mit Hilfe des Lehrers schafft er es, sein Elternhaus zu verlassen. Er geht zunächst nach Heidelberg und später zu seinem Bruder nach Berlin. Ende der 1960er Jahre besucht Rolf seinen Kindheitsfreund und staunt über sein Leben, das so anders als sein eigenes ist. „Eine dumpfe Ahnung stieg in ihm auf, wie sehr sich das Leben, das Horst in Berlin führte, von dem in der rheinischen Provinz unterschied. Bonn mochte die Hauptstadt sein, aber Berlin war trotz der Teilung die lebendigere Stadt. Hier befand sich alles im Aufbruch, das Leben war härter und schneller, und so auch die Menschen, die hier lebten.“
1963 fahren viele Familien nach Köln, der ersten Station auf der viertägigen Deutschlandreise der Kennedys. Gespannt werden die Prozesse gegen zweiundzwanzig Mitglieder der Lagermannschaft von Auschwitz verfolgt. „Dass die Prozesse achtzehn Jahre nach Kriegsende geführt werden, stößt nicht bei allen auf Verständnis – viele Deutsche möchten mit der Vergangenheit lieber nichts mehr zu tun haben.“
Ereignisse wie die Mondlandung, die Beerdigung Adenauers, Kennedys Rede in Berlin und diverse Unterhaltungsshows werden im Fernsehen übertragen, zuerst in schwarz-weiß und ab 1967 in Farbe.
Mir hat der Abschlussband der Trilogie genauso gut gefallen wie die beiden Vorgängerbände. Ich habe Albert und Leni, Johanna und Rolf genau wie die anderen ehemaligen Wollseifener ins Herz geschlossen. Im Nachwort erfahren wir, dass die Handlung an reale Schicksale angelehnt ist, von denen die Autorin in Gesprächen mit einer ehemaligen Bewohnerin von Wollseifen erfahren hat. Gerne empfehle ich die Trilogie an alle weiter, die historische Romane mögen und/oder eine Beziehung zur Eifel haben.
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Dieser historischer Roman bildet den Abschluss der Trilogie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wollseifen begonnen und nun um 1970 in Embken endet.
Das Dorf Wollseifen wird nach dem Zweiten Weltkrieg in einen Truppenübungsplatz verwandelt, weshalb alle Bewohner abgesiedelt werden. Die …
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Dieser historischer Roman bildet den Abschluss der Trilogie, die zu Beginn des 20. Jahrhunderts in Wollseifen begonnen und nun um 1970 in Embken endet.
Das Dorf Wollseifen wird nach dem Zweiten Weltkrieg in einen Truppenübungsplatz verwandelt, weshalb alle Bewohner abgesiedelt werden. Die befreundeten Familien von Albert und Silvio finden Platz in einem großen leerstehenden Bauernhof im Embken. Das Gehöft gehörte in den 1930er-Jahren einer jüdischen Familie über deren Verbleib nichts bekannt ist - ausgereist sollen sie sein. Nur Johanna wundert sich über den verlassenen Bauernhof, der nun ihr neues Zuhause sein wird. Sie fragt nach, erhält vorsichtige Antworten und lernt Jakob, den einzigen Überlebenden der jüdischen Gemeinde kennen. Die Bemühungen, den jüdischen Friedhof wieder in Stand zu setzen, scheitern und Jakob wird von Unbekannten ermordet.
Man hält zusammen, krempelt die Ärmel auf und hofft nach wie vor auf die Rückkehr von Karl, Alberts Sohn und Johannas Ehemann, der sich in russischer Kriegsgefangenschaft befindet. Johanna bewirtschaftet die Landwirtschaft gemeinsam mit ihrem Schwiegervater und einigen Helfern und muss, als Karl endlich, aber gebrochen heimkommt, erleben, dass sie an den Rand gedrängt wird. Karl übernimmt wieder das Zepter obwohl er gesundheitlich schwer angeschlagen ist und den Anforderungen der Arbeit nicht (mehr) gewachsen ist. Damit steht Johanna stellvertretend für die Tausenden Frauen, die, um ihre Familien durchzubringen, jede Arbeit angenommen haben. Dass sie nun, nach der Rückkehr ihrer Männer wieder an den Herd verbannt werden und weder arbeiten gehen dürfen noch über eigenes Geld verfügen, ist ein Rückschritt, der viele Ehen scheitern lässt. Zudem sind viele Männer verroht, traumatisiert und invalide aus Krieg und Gefangenschaft zurückgekehrt.
Wie es eben in der Nachkriegszeit ist, hängen jene, die einst Hitler zujubelten, die Fahne in den neuen Wind, ohne ihre alte Gesinnung tatsächlich zu überdenken und ihr abzuschwören. Die alten Seilschaften bleiben mehr oder weniger geschickt verborgen, weiter bestehen.
Wir erleben mit, wie sich die Gesellschaft langsam ändert. Die Kinder der Familien aus Wollseifen gehen ihre eigenen Wege, verlassen den Ort Embken in unterschiedliche Richtungen werden Kunsthistoriker, Tischler, Gastronomen oder Lehrer. Nur Rolf, der die Leidenschaft für die Landwirtschaft seiner Mutter Johanna geerbt hat, übernimmt nach dem Studium als diplomierter Landwirt den florierenden Hof.
Fazit:
Mir hat der Abschluss der Trilogie sehr gut gefallen.
Ein geschickter Schachzug der Autorin ist, stellenweise die Jahre zwischen 1950 und 1970 als Tagebucheintragungen von Emil Schlösser, dem eine Granate beide Hände abgerissen hat und nun als Gymnasiallehrer unterrichtet, quasi im Zeitraffer vorüberziehen zu lassen. Da finden die Bemühungen Konrad Adenauers, die Kriegsgefangenen aus der UdSSR zurückzuholen, die Aufdeckung diversen Alt-Nazis ebenso Erwähnung wie der Mord an John F. Kennedy oder der, durch die Polizei verschuldete, brutale Tod des Benno Ohnesorg. So erhält die Leserschaft Einblick in die damalige Zeit, die man gemeinhin als Wirtschaftswunder bezeichnet. So halten Fernseher und Autos Einzug in die Familien.
Durch die einfühlsame Johanna integriert die Autorin das nur vereinzelt auftretende schlechte Gewissen über die Ermordung der Juden in die Handlung.
Fazit:
Gerne gebe ich diesem letzten Teil der Trilogie 5 Sterne und eine Leseempfehlung für die ganze Reihe.
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