Der »Spiegel«, mit welchem das Schleierbild hier konfrontiert wird, ist die Quelle des Narziß, eine frühneuzeitliche Metapher für das (sich selbst, den Künstler, die Betrachter) »reflektierende« Bild. In einer Serie von Bild- und Textanalysen wird deutlich, daß die Bildkonzepte der Renaissance in intensiver Auseinandersetzung mit der Tradition des »wahren Bildes« Christi entstanden. Das Buch versteht sich als kunstgeschichtlicher Beitrag zu dem transdisziplinären Projekt einer historischen Bild- und Medienanthropologie.
Perlentaucher-Notiz zur Süddeutsche Zeitung-Rezension
© Perlentaucher Medien GmbH