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Im Mittelpunkt des Bandes steht das Werk schlesischer Autoren vornehmlich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei treten Dichterpersönlichkeiten in den Blick, deren Schaffen erhöhte Resonanz und Rezeption im aktuellen Literaturbetrieb verdient: Jochen Klepper und Max Tau, deren beider schlesische Verwurzelungen von Cordula Koepcke und Kurt K. Neumann freigelegt werden, Friedrich Bischoff und Horst Lange, deren Schaffenswege von Daniel Hoffmann und Gernot Wolz analysiert und kritisch-kommentierend interpretiert werden - teilweise unter Erschließung echten wissenschaftlichen…mehr

Produktbeschreibung
Im Mittelpunkt des Bandes steht das Werk schlesischer Autoren vornehmlich der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts. Dabei treten Dichterpersönlichkeiten in den Blick, deren Schaffen erhöhte Resonanz und Rezeption im aktuellen Literaturbetrieb verdient: Jochen Klepper und Max Tau, deren beider schlesische Verwurzelungen von Cordula Koepcke und Kurt K. Neumann freigelegt werden, Friedrich Bischoff und Horst Lange, deren Schaffenswege von Daniel Hoffmann und Gernot Wolz analysiert und kritisch-kommentierend interpretiert werden - teilweise unter Erschließung echten wissenschaftlichen Neulands.

Bei aller Konzentration auf einzelne, der Literaturregion "Schlesien" entstammende Autoren verharren die Beiträge des Bandes jedoch nicht in personenbezogener Blickverengung. Strukturorientierte Themen dienen der Erhellung übergeordneter Gesichtspunkte. So bietet Eugeniusz Klin einen Gesamtüberblick über den Beitrag Schlesiens zur neueren deutschen Literatur seit Mitte des 17. Jahrhunderts, Yvonne-Patricia Alefeld eine Verortung des Anteils schlesischer Schriftsteller an der Dichtung des deutschen Expressionismus, Louis Ferdinand Helbig eine Bilanz des nach 1945 entstandenen Schaffens aus Schlesien stammender bzw. über Schlesien schreibender Autoren. Der im engeren Sinne literaturwissenschaftliche Argumentationshorizont wird in den Beiträgen von Wojciech Kunicki und Winfrid Halder überschritten. Während dieser in einem großangelegten historischen Panorama den Untergang Schlesiens 1945 und die Aufarbeitung dieser Tragödie in den späteren Werken Hugo Hartungs und Horst Bieneks nachzeichnet, skizziert jener die Entwicklung des Fachs Germanistik an der Breslauer Friedrich-Wilhelms-Universität und leistet damit einen - auch archivalisch abgesicherten - Beitrag zur deutschen Wissenschaftsgeschichte in Schlesien.

Alle Abhandlungen dieses Bandes tragen so auf spezifische Weise zur Erinnerung bzw. Bewahrung einer vergangenen Lebenswelt bei. Sie dokumentieren darüberhinaus, daß Literatur stets auch von der Erfahrung und vom Erlebnis ihres regionalen Umraums geprägt ist. Und sie zeigen einmal mehr, welche charakteristischen Akzente die Literatur einer verlorenen Landschaft des deutschen Ostens in den Gesamtfundus der Weltliteratur einzubringen vermag.
Autorenporträt
Frank-Lothar Kroll studierte Geschichte, Kunstgeschichte, Germanistik, Philosophie und Religionswissenschaften in Bonn und Köln. 1987 Promotion; 1992 Präsident der Werner Bergengruen-Gesellschaft e.V.; 1995 Habilitation in Erlangen; 1996 Louis Ferdinand Preis des Preußeninstituts; Professurvertretungen an den Universitäten Erlangen und Dresden; 2000 Professurvertretung und spätere Berufung auf die Professur für Neuere und Neueste Geschichte / Europäische Geschichte des 19. und 20. Jahrhunderts an der TU Chemnitz. Seit 2006 Vorsitzender der Preußischen Historischen Kommission und seit 2011 1. Vorsitzender der Prinz-Albert-Gesellschaft e.V.; u.a. Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat des Instituts für Zeitgeschichte München, der Forschungsgemeinschaft 20. Juli 1944 e.V. und der Ranke-Gesellschaft.