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Verführung heißt das Thema dieses Romans, der die Sitten und die Verderbtheit der guten Gesellschaft vor dem Ausbruch der Französischen Revolution schildert. Der Vicomte de Valmont und die Marquise de Merteuil, die Hauptakteure, zählen zu den abgefeimtesten Charakteren der Weltliteratur.

Produktbeschreibung
Verführung heißt das Thema dieses Romans, der die Sitten und die Verderbtheit der guten Gesellschaft vor dem Ausbruch der Französischen Revolution schildert. Der Vicomte de Valmont und die Marquise de Merteuil, die Hauptakteure, zählen zu den abgefeimtesten Charakteren der Weltliteratur.
Autorenporträt
Heinrich Mann wurde am 27. März 1871 in Lübeck geboren und starb am 11. März 1950 in Santa Monica, Kalifornien. Zu den bekanntesten Werken des Schriftstellers, Essayisten und Publizisten zählen Professor Unrat oder Das Ende eines Tyrannnen und sein zweibändiger Roman über Heinrich IV.
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 30.03.1998

1782
Choderlos de Laclos "Schlimme Liebschaften"

Der Mensch ist ein ganz schön beklagenswertes Wesen, wenn man sieht, wie leicht er verführt werden kann, durch andre, durch sich selbst: aber wenn er unverführbar wäre, wäre er zweifellos ziemlich langweilig - jedenfalls für den Romancier. Glänzend klar hat das Choderlos de Laclos gesehn, der die Heldin seiner "Schlimmen Liebschaften" einen Plan entwickeln läßt, der darauf hinausläuft, daß ihr gewesener Liebhaber eine junge Frau verführen soll, die ein andrer ihrer gewesenen Liebhaber heiraten will. Das gelingt, zumal der Verführer sich damit an der Mutter des Mädchens rächen kann, die ihm persönlich im Wege steht bei der Verführung einer nun wirklich beinahe unverführbaren Frau. Doch auch diese fällt - aber erst, als auch ihr Verführer von Empfindungen verführt wird, die in keinen Plänen vorausgesehn waren. Der Mensch wäre langweilig, wenn er unverführbar wäre - aber wirklich interessant wird er natürlich erst, wenn er sich selbst fängt in den Schlingen, mit denen er verführen will. Jetzt weiß keiner mehr, was passieren wird. Und wer, solang noch alles läuft, wie er wollte, fast ein Gott ist, der verliert doch auch zuletzt die Contenance, wenn alle seine Figuren nur verführbare Menschen sind und nur er nicht und nun allein gelassen ist in seinem Spiel (und dann noch als Frau). Fragt sich natürlich, wie ein Romancier damit fertig wird. Er macht eine sehr durchdachte, schön komplizierte Versuchsanordnung (Madame La Fayette und Marivaux hatten da schon einige brillante Ideen gehabt), alles funktioniert, und wirklich verfangen sich die Verfänger selber mit, sie verlieben sich, werden verrückt, gehn in Klöster, kriegen die Blattern, verarmen enttäuscht - und dann? Hat er nun alles heraus über das Leben? War es das? - Darüber schweigt er, sagt Heinrich Mann in einem Essay über Choderlos de Laclos, darüber schweigt er und stirbt. Nach manchen Geschichtsschreibern der Französischen Revolution hatte Choderlos de Laclos (1741 bis 1803) einen instabilen, ja windigen Charakter. Das kann man bedauern; aber doch lange nicht so sehr, wie man einen weniger vollkommenen Stil bedauern müßte. (Pierre Ambroise François Choderlos de Laclos: "Schlimme Liebschaften". Ein Briefroman. Aus dem Französischen übersetzt von Heinrich Mann. Insel Verlag, Frankfurt am Main 1972. 440 S., br., 18,- DM; dasselbe bei Aufbau, Berlin 1995, 15,- DM; in der Übersetzung von Franz Blei bei Diogenes, Zürich 1989, 19,90 DM.) R.V.

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