Schloss und Dorf Paretz, 20 Kilometer nördlich von Potsdam an der Havel gelegen, wurden von 1797 bis 1804 von David Gilly als Sommerresidenz für den Kronprinzen Friedrich Wilhelm (III.) und seine Gemahlin Luise geplant und mit hohem ästhetischem Anspruch ausgeführt. Als Musterbeispiel der preußischen Landbaukunst um 1800 erfüllte es sowohl den Wunsch nach einem königlichen Landsitz als auch die Anforderungen an ein funktionierendes Bauerndorf. In der abgeschiedenen Idylle der friedlichen Havellandschaft genossen Königin Luise und ihre Familie alljährlich, abseits höfischer Etikette und fern vom Prunk der preußischen Residenzstadt Berlin, die Sommermonate. Ein Rundgang durch die königlichen Wohnräume mit ihren kostbaren Möbeln, Gemälden, Graphiken und den berühmten Paretzer Papiertapeten gibt faszinierende Einblicke in die damaligen Lebenswelten der königlichen Familie. In der Schlossremise wird eine kleine, aber kulturhistorisch bedeutende Sammlung kostbarer Kutschen, Prunkschlitten und Sänften des preußischen Herrscherhauses aus dem 17. und 18. Jahrhundert präsentiert.