Das brandenburgische 150-Seelen-Dorf unweit der Lutherstadt Wittenberg steht für eine ganz besondere Beziehung zur Kultur. Im Herrenhaus von Wiepersdorf residierte in der Zeit der Romantik das Dichterpaar Bettina und Achim von Arnim. Ihr Anwesen wurde nach 1945 zu einer Arbeits- und Erholungsstätte für Schriftsteller und Künstler. Hier schrieben Anna Seghers und Christa Wolf an ihren Werken, dichteten Peter Hacks und Sarah Kirsch, arbeiteten Maxie Wander, Volker Braun, Friedrich Dieckmann, Hildegard Maria Rauchfuß und Thomas Rosenlöcher. Doch das ruhige Schaffensparadies lag nicht außerhalb der Zeit. Friederike Frach untersucht die Einflüsse der DDR-Kulturpolitik sowie das Spannungsfeld von individueller Kreativität und staatspolitischer Kontrolle.