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Ob Deutschland sich im internationalen Wettbewerb erfolgreich behauptet, hängt von der Bildung ab. Das Land, das hier nicht investiert, schadet sich selbst. Denn Bildungsarmut erzeugt Wachstumsarmut. McKinsey-Chef Jürgen Kluge fordert eine umfassende Sanierung des deutschen Bildungssystems. Mit dem kühlen Blick des Unternehmensberaters zeigt Jürgen Kluge, warum unser Bildungssystem, das einst weltweit Maßstäbe gesetzt hat, heute nur Mittelmaß produziert und soziale Ungleichheit erzeugt. Wenn wir es sanieren wollen, reicht es nicht aus, dem Staat mit Forderungen nach mehr Geld oder mehr Lehrern…mehr

Produktbeschreibung
Ob Deutschland sich im internationalen Wettbewerb erfolgreich behauptet, hängt von der Bildung ab. Das Land, das hier nicht investiert, schadet sich selbst. Denn Bildungsarmut erzeugt Wachstumsarmut. McKinsey-Chef Jürgen Kluge fordert eine umfassende Sanierung des deutschen Bildungssystems.
Mit dem kühlen Blick des Unternehmensberaters zeigt Jürgen Kluge, warum unser Bildungssystem, das einst weltweit Maßstäbe gesetzt hat, heute nur Mittelmaß produziert und soziale Ungleichheit erzeugt. Wenn wir es sanieren wollen, reicht es nicht aus, dem Staat mit Forderungen nach mehr Geld oder mehr Lehrern in den Ohren zu liegen. Wir werden nicht umhinkönnen, die Strukturen des gesamten Bildungsbereichs zu verändern. Für den Turnaround legt Kluge einen konkreten Handlungskatalog vor:
  • "Früh investieren statt spät reparieren": massive Investition in frühkindliche Betreuung
  • "Bildung statt Bürokratie": Schulen brauchen mehr Handlungsfreiheit
  • "Schul-TÜV": Qualitätssicherung und -kontrolle in allen Bildungseinrichtungen
  • "PISA für Lehrer": Lehrer müssen genauso wie Schüler evaluiert werden

  • Kluges Reformvorschläge zahlen sich nicht nur aus, sie sind auch bezahlbar.
    Autorenporträt
    Dr. Jürgen Kluge, geboren 1953, übernahm 1999 die Leitung des deutschen Büros von McKinsey in Düsseldorf. Im selben Jahr rief er die 'Initiative McKinsey' bildet. ins Leben und schuf damit ein wichtiges Netzwerk für Experten aus Wissenschaft, Schule, Politik, Kultur, Wirtschaft, Gewerkschaften und Kirche.
    Rezensionen

    Süddeutsche Zeitung - Rezension
    Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 21.05.2003

    Ökonomisch denken
    Der Unternehmensberater Jürgen
    Kluge schreibt über Bildungspolitik
    „Bildungsarmut erzeugt Wachstumsarmut” dürfte der zentrale Satz von Jürgen Kluges Buch „Schluss mit der Bildungsmisere” lauten. Der Autor, Chef der Unternehmensberatung McKinsey, verleugnet sich nicht selbst – was bereits am Untertitel „Ein Sanierungskonzept” abzulesen ist. Immer wieder pocht er darauf, dass Bildung Selbstzweck sein mag und darf, zugleich aber die Voraussetzung für Wirtschaftswachstum ist. Und so entkräftet Kluge gleich zu Beginn das gängige Vorurteil, dass es jenen Managern, die die Pisa-Misere beklagen oder mehr Kindergärten fordern, nur um betriebswirtschaftliches Kalkül gehe. Kultur und Bildung stehen eben nicht gegensätzlich zum kalten Imperativ der Ökonomie.
    Über Kluges Bildungsbegriffs im sehr wörtlichen Sinne kann man streiten, auch über manch andere seiner Interpretationen, etwa den fraglichen Gegensatz von Kunst und Sprache. Reizvoll ist das Buch jedoch in jenen Passagen, in denen Kluge seine Stärken ausspielt, nämlich in der ökonomischen Argumentation. Wie wichtig Lernen für den späteren Beruf ist, welche Rolle Ausbildung in einer veränderten Arbeitswelt spielt, welche Vorteile eine Zwei- Milliarden-Investition für Ganztags-Kindergärten hätte, warum der Staat mehr Krippen und Ganztagsschulen bauen und Studiengebühren verlangen sollte – der Unternehmensberater hält hier ein paar wertvolle Tipps parat.
    Jürgen Kluge lässt seine Ausführungen in einen Appell münden. Deutschland brauche jetzt ein Bildungswunder, meint der Manager, und will ein Herkules-Projekt in Gang setzen, das fünf Milliarden Euro jährlich vorsieht. Und bietet sich zugleich als Verfechter einer Agenda an. Seine Rezepte – früher lernen, mehr Ganztagsschulen, mehr Freiheit für die Schulen und bessere Qualitätskontrolle dessen, was bislang hinter verschlossenen Klassenzimmertüren geschieht – stoßen mittlerweile auf breite Zustimmung, sogar bei Gewerkschaftlern. Warum also nicht Kluge als Bildungsberater hören?
    JEANNE RUBNER
    JÜRGEN KLUGE: Schluss mit der Bildungsmisere – ein Sanierungskonzept. Campus Verlag, Frankfurt, 2003. 241 Seiten, 24,90 Euro.
    SZdigital: Alle Rechte vorbehalten - Süddeutsche Zeitung GmbH, München
    Jegliche Veröffentlichung exklusiv über www.diz-muenchen.de
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    Frühinvestition
    Wir sollten besser früh investieren als spät zu reparieren. Je besser die Grundausbildung ist, desto weniger teure und zeitaufwendige Korrekturen werden später erforderlich sein. Mit Vehemenz setzt sich der Deutschland-Chef der internationalen Beratungsfirma McKinsey für eine "Sanierung" des Bildungssystems ein.
    Reformkatalog
    Die Reformvorschläge zielen auf höhere Qualität, gezielte Investition und mehr soziale Gerechtigkeit. Es sei falsch, so schreibt Jürgen Kluge, die Bildungseinrichtungen auf unteres Mittelmaß zu trimmen mit dem Argument, nur so könnten auch sozial Benachteiligte gefördert werden. Diese Einrichtungen sollten bei vorgeschriebenen Qualitätsstandards weit gehende Autonomie erhalten. Während der Bund klare, überprüfbare Minimalstandards vorgibt, müssen Kindertagesstätten, Schulen und Hochschulen ihre Praxis in Eigenregie gestalten dürfen. Bildung rechnet sich, wie die Ökonomen sagen. Deshalb könnte der Anteil des Staates bei den weiter führenden Bildungsangeboten abgesenkt werden, während er bei der grundständigen Bildung zu erhöhen wäre.
    Ganztagsschule
    Derzeit reicht weder das Angebot an Krippen- noch an Kitaplätzen. Dabei muss stärker als bisher der Bildungs-, nicht der Betreuungsauftrag im Mittelpunkt stehen, um gerade für kleine Kinder vielfältige Angebote gewährleisten zu können. Wir brauchen mehr Ganztagsschulen. Dagegen gab es bisher auch eine Reihe ideologischer Vorbehalte. Die Regierung hat nun immerhin ein Förderprogramm von vier Milliarden Euro beschlossen. Ein Anfang ist also gemacht.
    (Roland Große Holtforth, literaturtest.de)

    "Ein praktisch umsetzbarer Reformvorschlag jenseits aller Ideologien." (ManagerMagazin vom: 01.03.03)

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    Perlentaucher-Notiz zur ZEIT-Rezension

    "Wer zur Häme neigt", meint Susanne Mayer in ihrer Besprechung dieses Evaluationsberichts des deutschen Bildungssystems durch den deutschen McKinsey-Chef, "hat dem deutschen Bildungssystem längst einen wie Kluge auf den Hals" gewünscht. "Natürlich blauer Einband", schreibt sie weiter, "so sehen sie aus, die McKinsey-Vorlagen, vor denen der deutsche Arbeitnehmer zittert." Doch, so die Bilanz ihrer Lektüre: "Im deutschen Schulbetrieb muss niemand zittern." Kluge trage im Grunde nur längst Bekanntes zusammen. Und konkrete Forderungen für die nächste Zukunft -- "20 Jahre wird es dauern", resümiert die Rezensentin den Zeithorizont von Kluges "Sanierungskonzept" -- scheint es nicht zu geben. Erschrocken zeigt Mayer sich allerdings von Kluges Vorstellung darüber, welchem Ziel Erziehung heute -- und offenbar ausschließlich -- verpflichtet sein sollte. "Wir brauchen sie", unsere Kinder nämlich, schreibt Kluge, "als Treiber gesellschaftlicher Innovationen, auf die eine alternde Gesellschaft angewiesen ist."

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