Mein Eindruck
Anhand von einem praktischen Beispiel direkt aus dem Leben gegriffen, versuchen Amrei Wittwer und Gerd Folkers „Schmerz“ zu definieren. Dazu hat der Hirzel Verlag 2016 dieses Werk mit 6 Teilen und 216 Seiten herausgebracht. Dieses Buch ist in der Form einer Novelle und auch
gleichzeitig als allgemeinverständliches - wissenschaftliches - Sachbuch geschrieben. Es soll uns als…mehrMein Eindruck
Anhand von einem praktischen Beispiel direkt aus dem Leben gegriffen, versuchen Amrei Wittwer und Gerd Folkers „Schmerz“ zu definieren. Dazu hat der Hirzel Verlag 2016 dieses Werk mit 6 Teilen und 216 Seiten herausgebracht. Dieses Buch ist in der Form einer Novelle und auch gleichzeitig als allgemeinverständliches - wissenschaftliches - Sachbuch geschrieben. Es soll uns als Individuum die Bedeutung und das Empfinden des Schmerzes besser verständlich machen, als noch vor zig Jahren. Die beiden Verfasser sind Apotheker und beschäftigen sich seit Jahren mit der Schmerzforschung, in Zürich und liefern somit auch entsprechendes Quellenmaterial. Jedoch weisen die Autoren darauf hin, dass das vorliegende Buch nicht zur Selbstdiagnose oder Therapie genutzt werden sollte. Die Idee ein Buch auf diese Art und Weise zu verfassen, finde ich dennoch großartig. Schmerz, so glaube ich, ist ein rotes Tuch für uns alle und jeder will ihn sofort weg haben. Sich aber damit zu beschäftigen, lehrt dieses Buch. Ich war überrascht, wie die insgesamt 21 anschließenden Novellen, praktischen Begebenheiten zum Sachverhalt besser beitragen können, als nur rein medizinische Gutachten. Im sachlichen Teil gab es für mich eine sehr konkrete, genaue Beschreibung, wie überhaupt Schmerz entsteht, wie er in unserem Körper weitergeleitet wird und wann er überhaupt zum Ausbruch kommt. Die mentalen Beispiele, wie hier in diesem Buch bei Liebeskummer, sind auf einigen Seiten eingehend erklärt. Selbstverständlich gehen die Autoren auch auf Schmerz- und Betäubungsmittel und teilweise ihren Missbrauch ein. Strategien dagegen und auch der Umgang mit der Spiritualität werden zum Thema gemacht und wie Tiere und Pflanzen ebenso leiden können. Selbst der Schmerz bei Sexualität und den Unterschieden zwischen Mann und Frau werden nicht beiseite geschoben. Mit Lust und Schmerz und ihren Emotionen auf den letzten 18 Seiten und wie sie sich gegenseitig bedingen, endet dieses lehrreiche Sachbuch. Für mich ist nun die Frage geklärt, ob Schmerz gut oder schlecht für uns ist und auch sie werden es nach dem Lesen dieser Lektüre wissen.
Wie gehen Sie mit Schmerz um?