Reinhard Knodt verbindet Philosophie und Poesie zu einem untrennbaren Amalgam. Das Buch, das in erster Auflage schnell vergriffen war, zeigt, dass "Schmerz" nicht etwas Negatives, zu Vermeidendes ist, sondern wie die Sehnsucht, das Heimweh, der Liebesschmerz oder das Nachsinnen über Verlust zu den wertvollsten Angelegenheiten des Lebens gehört. Thematisiert werden Grundsituationen: Ich bin krank, ich habe geheiratet, ich habe einen Chef, ich habe ein Kind ... aber auch die geistige Verfasstheit unserer Zeit. Die sehr dicht gewebten Texte eignen sich gelegentlich fast zur Meditation, andererseits aber markieren sie auch eine geradezu dringliche Atmosphäre des Apells, "wesentlich" zu werden. Das Ende markiert eine "Lösung", die nicht in der Vermeidung des Schmerzes besteht.