-> Story + Charaktere:
Der Roman beginnt direkt mit einem mehr oder weniger kryptischen Text des "Namenlosen", der nicht nur von Missetaten spricht, sondern auch davon, wie er neben den Trauernden am jeweiligen Grab stand. Allein dieser Abschnitt bringt den Leser zum nachdenken, auch wenn man den
ersten Roman der Clara Vidalis Reihe ("Final Cut") noch nicht kennt.
Wer sich überlegt, den…mehr-> Story + Charaktere:
Der Roman beginnt direkt mit einem mehr oder weniger kryptischen Text des "Namenlosen", der nicht nur von Missetaten spricht, sondern auch davon, wie er neben den Trauernden am jeweiligen Grab stand. Allein dieser Abschnitt bringt den Leser zum nachdenken, auch wenn man den ersten Roman der Clara Vidalis Reihe ("Final Cut") noch nicht kennt.
Wer sich überlegt, den "Schmerzmacher" zu lesen, sollte aber evtl. doch vorher zu "Final Cut" greifen, da sich ziemlich viel Inhalt um ebendiesen Namenlosen dreht, außerdem um einen gewissen Ingo M., der damals die Schwester von Clara Vidalis grausam ermordete. Auch wenn ich dieses Buch bisher nicht kenne, konnte ich mich zwar sehr gut auf die Story von "Schmerzmacher" einlassen und auf Grund der eingestreuten Erklärungen auch allem folgen, dennoch hätte ich mir gewünscht, "Final Cut" vorher gelesen zu haben.
Der Plot ist ebenso schlüssig wie spannend und auf die Auflösung wäre ich so ehrlich gesagt nicht gekommen, auch wenn der ein oder andere Hinweis, im Nachhinein betrachtet, schon darauf hätte schließen lassen können. Auch wenn ich mir mit politisch angehauchten Romanen normalerweise etwas schwer tue, ging mir der "Schmerzmacher" erstaunlich gut von der Hand, denn auch wenn der Plot mehr oder weniger auf politischen Ereignissen beruht (bzw. die Ermittler im Zuge ihrer Tätigkeit damit in Kontakt geraten), fand ich es äußerst interessant.
Die Charaktere sind gewohnt überzeugend und obwohl man von meinem Lieblingscharakter des Vorgängerbandes ("Tränenbringer") Winterfeld nicht ganz so viel mitbekommt, so wird dies durch Dr. Martin alias MacDeath mehr als wieder gutgemacht. MacDeath macht seinem Namen alle Ehre, denn er ist nicht nur Leiter der operativen Fallanalyse des LKA, sondern auch bekennender Shakespeare Fan - insbesondere von MacBeth, woher eben auch sein Spitzname stammt. Darüber hinaus ist er nicht nur literarisch sehr bewandert, sondern grundsätzlich ein sehr helles Köpfchen - mit seiner sympathischen Art schafft er es definitiv auf meinem persönlichen Podest direkt neben Winterfeld zu stehen! Fantastisch fand ich in diesem Band auch den Charakter Alfons de Groot, der mich mit seiner morbiden und etwas schrulligen Art total begeisterte!
Protagonistin Clara Vidalis muss in diesem Band der Reihe vieles erleiden und ihre Emotionen sind greifbar - auch wenn sie sich aus beruflichen Gründen oft zusammenreißt, wo andere schon längt ausgeflippt wären. Auch den Leser lassen die Emotionen nicht kalt und man fiebert regelrecht mit, schwitzt, bangt und hofft auf ein positives Ende.
-> Schreibstil:
Der Schreibstil ist gut verständlich und besonders die kursiven Passagen, die aus der Sicht des vermeintlichen Täters geschrieben wurden, sorgen für eine Menge neuen Schwung!
-> Gesamt:
Wer gute Thriller mag und sich nicht vom politischen Hintergrund abschrecken lässt, dem wird "Schmerzmacher" auf jeden Fall zusagen. Der Plot ist ebenso schlüssig wie spannend und die Charaktere überzeugen sowieso auf ganzer Linie!
Wertung: 5 von 5 Sterne!