Yuko Akita lebt mit seinem Vater, einem Shinto-Priester, in einer kleinen Hütte in den Bergen. Im April des Jahres 1884 wird Yuko siebzehn Jahre alt, und es ist die Zeit für ihn gekommen, sich für einen Beruf zu entscheiden. Seit langem ist es Tradition in der Familie, das Amt des Kriegers oder des Priesters zu wählen, doch Yuko fühlt sich zu dem einen kaum mehr hingezogen als zu dem anderen: Seine ganze Leidenschaft gilt der Poesie und dem Schnee. Er will Dichter werden und die Reinheit der Eiskristalle mit seinen Worten zum Leuchten bringen. Denn für ihn ist der Schnee das vollkommen Schöne - ein Gedicht, eine Kalligraphie, ein Gemälde, ein Tanz und eine Melodie. Einen Winter lang steigt er jeden Tag auf einen Berg und setzt sich unter einen Baum. Und jeden Tag ersinnt er ein neues Schneegedicht von unvergleichlichem Weiß. Als Yuko sein 77. Gedicht vollendet hat, steht plötzlich ein Abgesandter des kaiserlichen Hofes vor der Tür. Ihm ist die Kunde von Yukos außerordentliche r Begabung zu Ohren gekommen, und so will er mit eigenen Augen sehen, was es mit der Poesie des jungen Mannes auf sich hat. Während der alte Mann die langen Bahnen von Seide betrachtet, auf denen die Gedichte verewigt sind, verrät sein Gesicht tiefe Bewegtheit. Er prophezeit Yuko eine glänzende Karriere als Hofdichter - allerdings unter einer Voraussetzung: Yuko soll bei dem berühmten und gefeierten Meister Soseki seine Fähigkeiten vervollkommnen und sich in der Kunst der Farben unterweisen lassen...