Inhalt:
Ari, ein junger Polizist, hat seine erste feste Anstellung bekommen. Ausgerechnet in Siglufjördur, einem nur durch einen Tunnel zu erreichendem Fischerdörfchen. Er tritt diese Stelle an, obwohl seine Freundin mehr als dagegen ist. Doch er will sich dort verwirklichen, selbst
beweisen.
Zunächst scheint alles auf eine langweilige, ruhige Zeit dort hinzudeuten. Nichts passiert, nur der…mehrInhalt:
Ari, ein junger Polizist, hat seine erste feste Anstellung bekommen. Ausgerechnet in Siglufjördur, einem nur durch einen Tunnel zu erreichendem Fischerdörfchen. Er tritt diese Stelle an, obwohl seine Freundin mehr als dagegen ist. Doch er will sich dort verwirklichen, selbst beweisen.
Zunächst scheint alles auf eine langweilige, ruhige Zeit dort hinzudeuten. Nichts passiert, nur der übliche Quatsch und Ari hat es schwer, er wird von allen misstrauisch beäugt, er ist ein Fremder und befürchtet, auch immer ein Fremder zu bleiben, egal, wie lange er dort bleiben wird.
Doch dann passieren gleich zwei merkwürdige Dinge. Im Theater stürzt der Vorsitzende des Theatervereins, ein bekannter Schriftsteller, eine lokale Berühmtheit, den aber anscheinend kaum jemand so richtig leiden konnte. Er stürzt und stirbt auch sogleich. Und so gibt es eine Menge Verdächtiger, doch alle scheinen ein Alibi zu haben.
Kurz darauf liegt die Frau eines der Mitglieder des Theatervereins blutend und halbnackt im Garten ihres Hauses. Ein Verdächtiger ist auch hier sogleich gefunden, doch auch er, ihr Mann, oder besser gesagt Lebensgefährte, hat ein bombensicheres Alibi.
Ari steht vor der schwierigen Aufgabe, in dieses ganze Gewirr aus Schuldigen und Unschuldigen etwas klare Linien hineinzubringen, seine Kollegen von der Polizeistelle machen es ihm da nicht gerade leichter. Doch Ari gibt entgegen aller Widrigkeiten nicht auf und deckt somit vieles auf, was einige lieber im ewigen Eis vergessen geglaubt hätten.
Meine Meinung:
Isländisch kühl
Was mir zuallererst zu diesem Buch einfällt ist: Typisch isländisch. Warum? Das dunkle, erdrückend deprimierende, allein schon, wenn man das Cover sieht und weiß, dass genau dieser Tunnel der einzige Weg in das Dorf ist, wo sich alles abspielt. Ich finde, isländische Geschichten sind vom Grundtenor ganz oft so. Aussichtslos, die Stimmung niederdrückend. Und oftmals sind die Figuren auch so, deprimiert, am Scheideweg….
So auch hier, aber mir hat es Spaß gemacht zu lesen, wie Ari sich aus dieser ganzen Situation hinausmanövriert, nicht aufgibt, auch, was sein Liebesleben angeht.
Von daher hat mir die Geschichte schon sehr gefallen und ich empfinde das so, dass mir das Buch sagen soll, man darf nie aufgeben, immer dran bleiben, auch wenn noch so große Brocken im Weg liegen, man kriegt sie bewegt, man muss nur wollen! Und eben auch mal den Mut haben, ein Wagnis einzugehen, was zunächst unmöglich zu bewältigen scheint. Stück für Stück kann man sich seinen Weg erarbeiten.
Danke Ari!
Fazit:
„Schneebraut“ ist kein großes Stück Literatur, das will ich nicht sagen, auch kein lauter „Krimi“, der mit kräftigen Effekten daherkommt. Nein, es ist ein leises Buch, ein Buch, das man mit ernstem Gesicht liest, man leidet mit dem armen Ari, dem „Auswärtigen“ mit, wie er sich in der eingefleischten Gemeinschaft versucht zu behaupten und wie eine junge Frau ihm die Kraft gibt, gegen alle Widerstände zu agieren.
Es ist ein isländischer Krimi, der durch die Hintertür zu seinem Erfolg kommt, wie ich finde und dem Leser so einige schöne Stunden beschert.