Ich habe bis jetzt alle Krimis um die Hobbydetektivin Margareta Sommerfeld sehr gerne gelesen. Deshalb war ich schon sehr darauf gespannt, was die „Miss Marple aus dem Pott“ in ihrem neuen Fall so treibt. Natürlich kann sie auch an Weihnachten nicht ruhig zuhause sitzen. Sie kann es einfach nicht
lassen, ihre Nase in die Arbeit der Polizei zu stecken …
Kurz vor Weihnachten beobachtet Margareta,…mehrIch habe bis jetzt alle Krimis um die Hobbydetektivin Margareta Sommerfeld sehr gerne gelesen. Deshalb war ich schon sehr darauf gespannt, was die „Miss Marple aus dem Pott“ in ihrem neuen Fall so treibt. Natürlich kann sie auch an Weihnachten nicht ruhig zuhause sitzen. Sie kann es einfach nicht lassen, ihre Nase in die Arbeit der Polizei zu stecken …
Kurz vor Weihnachten beobachtet Margareta, Verkäuferin in der Herrenabteilung eines Kaufhauses in Gelsenkirchen-Buer, vom Flurfenster aus, wie die Bank direkt gegenüber dem Kaufhaus offensichtlich überfallen wird. Neugierig wie sie ist, zieht sie sofort Erkundigungen auf dem Weihnachtsmarkt ein, was ihr prompt Ärger mit ihrem cholerischen Chef einbringt. Als Heiligabend endlich Feierabend ist, nimmt sie den Obdachlosen Felix, dem sie in den Tagen zuvor häufig auf dem Weihnachtsmarkt begegnet ist, kurzerhand mit zu sich nach Hause. Er hat von dem Überfall auf die Bank, bei dem ein junger Auszubildender erschossen wurde, mehr gesehen und kann die auffälligen Schuhe des Täters beschreiben. Gemeinsam macht sich das ungleiche Paar auf die Suche nach dem Bankräuber, was Margareta natürlich wieder in unmögliche, und auch nicht gerade ungefährliche, Situationen bringt.
Höchst amüsant beschreibt Margit Kruse wieder das Leben im Ruhrgebiet, wo sie auch selbst lebt und aufgewachsen ist. Ihre Krimis spielen praktisch in ihrer Heimat, der sie sehr verbunden ist. Das merkt man sofort beim Lesen. Obwohl ich selbst am Niederrhein lebe, fühle ich mich mittlerweile fast schon in Gelsenkirchen heimisch, wenn ich Frau Kruses Krimis lese. Sie schaut ihren Figuren aufs Maul, wobei der Dialekt auch für Menschen, die nicht „im Pott“ leben, sehr gut verständlich ist. Dabei entsteht so manche komische Situation, wenn zum Beispiel Margaretas Mutter einen abgehalfterten Schlagersänger aus einem Kurort anschleppt, der sich bei ihr über Weihnachten einnistet. Oder wenn die häuslichen Umstände von „Mandel-Alfred“, der noch bei seinen Eltern lebt, beschrieben werden.
Bei allem Humor kommt aber auch die Spannung nicht zu kurz. Forsch wie Margareta ist, denkt sie nicht lange nach, wenn sie ihre Ermittlungen vornimmt. Dadurch begibt sie sich oft in Gefahr. So natürlich auch in diesem Fall. Wer der Täter ist, wird in diesem Krimi relativ schnell klar. Aber das tut der Spannung keinen Abbruch, denn er ist noch lange nicht überführt.
Obwohl dieser Krimi Teil einer Reihe ist, kann er auch gut einzeln gelesen werden. Die Zusammenhänge werden erklärt, sodass auch Quereinsteiger dem Geschehen gut folgen können. Und natürlich kann man den Roman auch nach Weihnachten noch lesen.
Fazit:
Auch Weihnachten kann die forsche Hobbydetektivin es nicht lassen – humorvoll und spannend begibt sie sich auf Spurensuche.