Schnelle Reaktoren wurden erstmals interessant, als es gelungen war, mit ihrer Hilfe mehr spaltbaren Brennstoff zu erbrüten, als sie verbrauchen. Da die Weltvorräte an Uran rar erschienen, führte die Aussicht auf die Anlage von Speichern spaltbaren Materials in dem Moment, als die An lagen und das spaltbare Material selbst verfügbar waren, zur Aufstellung von Entwicklungsprogrammen in den USA, im UK und in der UdSSR. Gegenwärtig befinden sich schnelle Reaktoren im Experimentierstadium, und die Weltvorräte an hochprozentigem Uranerz sind ausgedehnter, als man früher geschätzt hatte. Wenn auch das Problem des sparsamen Um gangs mit Spaltmaterial für einige Generationen außer acht gelassen werden kann, so bleibt doch das starke Interesse an schnellen Reaktoren bestehen. Während die Geologen immer mehr Uran fördern, wurden die schnellen Reaktoren so weit entwickelt, daß ihre Verfechter sicher sind, daß sie mit jedem anderen Kraftwerk, sei es mit spaltbarem oder fossilem Brennstoff betrieben, konkurrenzfähig gemacht werden können. Demnächst wird England in die zweite Phase seines Kernenergiepro grammes eintreten. Gegenwärtig wird das Problem untersucht, welcher Reaktortyp (oder welche Typen) in diesem Stadium am günstigsten ist (sind). Dabei ist für die schnellen Reaktoren der Umstand von Vorteil, daß die Reaktoren der ersten Phase (Berkeley, Bradwe/1 usw.) bis 1970 eine be deutende Menge Plutonium erzeugt haben werden, welches für sie dann als Brennstoff verwendet werden kann.
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