Nicht erst seit die Rede von "alternativen Fakten" aufgekommen ist, herrscht Verunsicherung über elementare Grundlagen der Verständigung: Wirklichkeit und Wahrheit stehen als Orientierungsgrößen zur Disposition, das verantwortungsfähige Individuum droht zu einem bloßen "Konzept", Moral zu einer Sache der Deutungshoheit zu werden. Die postmoderne Relativierung aller Werte hat sich in Form negativer Glaubenssätze tief in unsere Gesellschaft eingenistet. In der Konsequenz bereiten sie einem Klima den Weg, in dem rückwärtsgerichtete Kräfte leichtes Spiel haben. "Schöne neue Wirklichkeit" plädiert für eine Besinnung auf die Grundlagen denkender Vernunft und verantwortlicher Moral und kann gleichzeitig als eine entscheidende Alternative verstanden werden: Wollen wir die pseudo-Realität der Beliebigkeit oder eine Wirklichkeitserfahrung echten Seins, aus der persönliche Erfüllung und gesellschaftliche Verbindlichkeit entstehen kann?