Die Diotima-Figur des Hyperion-Romans und die Diotima-Lyrik der Jahre 1796-1800 sind in der Hölderlin-Forschung bisher nur selten spezifisch erörtert worden und in ihrem Zusammenhang geradezu vernachlässigt geblieben. In Übereinstimmung mit neueren Forschungsmethoden erarbeitet die Autorin die für Hölderlins Denken und Dichten entscheidenden "Konstellationen". Für das Diotima-Thema bedeutet dies eine Kontextualisierung in der Ästhetik. Wie ist das Schöne zu bestimmen? Hat es seinen Ort im Subjekt oder im Objekt? Gibt es ein ontologisch Schönes? In Auseinandersetzung mit den philosophischen Autoritäten alter und neuer Zeit - Spinoza, Platon, Kant, Schiller und Fichte - stellt Hölderlin eine eigene Schönheitskonzeption auf. Setzt Hölderlin diesen Begriff des Schönen in seiner Dichtung bruchlos um? Antworten auf diese Frage ergeben sich, indem die Autorin die Diotima-Figur zum einen in den einzelnen Fassungen der Hyperion-Texte, zum anderen in den von der Forschung kaum beachteten Diotima-Gedichten analysiert. Auf diese Weise ergibt sich ein facettenreiches Bild der Diotima: Die "Athenerin" ist die schöne Geliebte Hyperions, sie ist ihm "Herzens Bild" und "heilig Leben", und zugleich ist sie "nur ein sterblich Mädchen" von der Insel Kalaurea.
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