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Schönheit und Tugendhaftigkeit im Klassizismus Leichtfüßig und lieblich schwebt Hebe, die griechische Göttin der Jugend, auf den Betrachter herab. Die goldene Karaffe in der erhobenen rechten, den Kelch in ihrer linken Hand, betört sie die Götter mit dem süßen Saft des Lebens. Der Italiener Antonio Canova erschuf seine Statue der Hebe zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aus weißem Marmor, mit dem in der Taille gebundenen Gewand, sieht sie bezaubernd aus - zu aufreizend für Bertel Thorvaldsen. Der dänische Bildhauer meißelte daher als Kritik an Canova seine Vorstellung der Hebe in Marmor. Andächtig…mehr

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Produktbeschreibung
Schönheit und Tugendhaftigkeit im Klassizismus
Leichtfüßig und lieblich schwebt Hebe, die griechische Göttin der Jugend, auf den Betrachter herab. Die goldene Karaffe in der erhobenen rechten, den Kelch in ihrer linken Hand, betört sie die Götter mit dem süßen Saft des Lebens. Der Italiener Antonio Canova erschuf seine Statue der Hebe zu Beginn des 19. Jahrhunderts. Aus weißem Marmor, mit dem in der Taille gebundenen Gewand, sieht sie bezaubernd aus - zu aufreizend für Bertel Thorvaldsen. Der dänische Bildhauer meißelte daher als Kritik an Canova seine Vorstellung der Hebe in Marmor. Andächtig blickt diese auf die Schale mit dem Nektar. Ihre Haltung wirkt angespannt und verzichtet auf jede Laszivität, wie in dem Katalog zu sehen ist. Nach Thorvaldsens Auffassung erfolgt die Vollendung einer Skulptur erst im Geiste des Betrachters. Im Gegensatz dazu ist Canovas Statue in sich selbst abgeschlossen.

Revolution im Klassizismus
Immer wieder blicken die Maler und Bildhauer des Klassizismus zwar in Richtung Antike, kämpfen aber für eine neue Kunst. Ihr Schaffen spielt sich in Rom, dem Zentrum des klassischen Altertums ab. Dort kommen alle namhaften Künstler zusammen, um in ihren Werken die Kluft zwischen der Moral der Antike und der Gegenwart zu überbrücken. Sie konzentrieren sich auf die Darstellung des Schönen und der Tugendhaftigkeit, die dem Betrachter als Vorbild dient. Neben der Schönheit verweist der Titel des Katalogs auf eine Revolution innerhalb der Kunst. Die Künstler des Klassizismus kritisieren in ihren Werken die durch Hof und Kirche beeinflusste Bildsprache des vorangegangenen Barocks. Sie schaffen einen neuen Stil als künstlerisches Gegenprogramm: Szenen aus der griechischen und römischen Mythologie ersetzen Andeutungen und Allegorien. Prunk und Protz des Barocks weichen einer klaren, strengen Formensprache.

"Schönheit und Revolution - Klassizismus 1770-1820"
Der eindrucksvolle Katalog dokumentiert auf 360 Seiten Skulpturen, Ölgemälde und Grafiken. Detailansichten der Skulpturen verdeutlichen die künstlerische Präzision. Sie zeigen jede Furche, die der Meißel in Stein geschlagen hat, und machen das Bilderlebnis plastisch. Großformatige Abbildungen präsentieren das Werk in seiner Gesamtheit. Weitere thematische Darstellungen verdeutlichen den Kontext, in dem ein Werk geschaffen wurde. Kenner des Klassizismus arbeiten in fundierten Aufsätzen die unterschiedlichen Aspekte der Epoche heraus. Die Beiträge behandeln auch die Bildkomposition und den geschichtlichen Hintergrund. Christian M. Geyer beschreibt zum Beispiel in seinem Essay die Wahrnehmung von Kunst um 1800 in Deutschland. Leben und Werk Antonio Canovas stehen dabei im Vordergrund.