Eine deutsche Familie, ein großer Roman
Anders als Harry findet Ruth Schönwald nicht, dass jedes Gefühl artikuliert, jedes Problem thematisiert werden muss. Sie hätte Karriere machen können, verzichtete aber wegen der Kinder und zugunsten von Harry. Was sie an jenem Abend auf einem Ball ineinander gesehen haben, ist in den kommenden Jahrzehnten nicht immer beiden klar. Inzwischen sind ihre drei Kinder Chris, Karolin und Benni erwachsen. Als Karolin einen queeren Buchladen eröffnet, kommen alle in Berlin zusammen, selbst Chris, der Professor in New York ist und damit das, was Ruth sich immer erträumte. Dort bricht der alte Konflikt endgültig auf.
»Schönwald« ist der mitreißende Roman einer Familie und zweier Generationen, die nie gelernt haben, miteinander zu reden - und die ein großes Geheimnis miteinander verbindet.
»'Schönwald' ist ein entlarvender, preisverdächtiger Roman, vielleicht sogar ein Buch des Jahres.« WDR 5 "Bücher"
Anders als Harry findet Ruth Schönwald nicht, dass jedes Gefühl artikuliert, jedes Problem thematisiert werden muss. Sie hätte Karriere machen können, verzichtete aber wegen der Kinder und zugunsten von Harry. Was sie an jenem Abend auf einem Ball ineinander gesehen haben, ist in den kommenden Jahrzehnten nicht immer beiden klar. Inzwischen sind ihre drei Kinder Chris, Karolin und Benni erwachsen. Als Karolin einen queeren Buchladen eröffnet, kommen alle in Berlin zusammen, selbst Chris, der Professor in New York ist und damit das, was Ruth sich immer erträumte. Dort bricht der alte Konflikt endgültig auf.
»Schönwald« ist der mitreißende Roman einer Familie und zweier Generationen, die nie gelernt haben, miteinander zu reden - und die ein großes Geheimnis miteinander verbindet.
»'Schönwald' ist ein entlarvender, preisverdächtiger Roman, vielleicht sogar ein Buch des Jahres.« WDR 5 "Bücher"
Vergangenheit sehr aktuell: Zu Beginn von Philipp Oehmkes Debütroman kommt die gesamte Familie Schönwald zur Eröffnung des Buchladens von Karolin zusammen, die aber durch eine Störaktion von Aktivisten unterbrochen wird, resümiert Rezensent Samuel Hamen. Diese werfen ihr vor, den Buchladen mit dem Geld ihres Großvaters finanziert zu haben, der damals mit den Nazis kooperiert haben soll. In der Folge entspinnt sich eine Familienerzählung, der es nicht an politischen Kontroversen oder Fehden fehlt. Dabei wirken die Nacherzählungen aus dem Stammbaum der Familie nicht fad, viel eher fügt der Autor sie gekonnt in den Kontext gegenwärtiger Debatten ein. Vor "lauter Aktualitätsdekor" verliert Oehmke manchmal die Handlung aus dem Blick, moniert der Rezensent, dennoch gelingt es ihm, "rasant, komisch und treffsicher" eine Familiengeschichte mit den aktuellen Debatten der Gegenwart zu verquicken.
© Perlentaucher Medien GmbH
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Perlentaucher-Notiz zur WELT-Rezension
Als "Sensation" bezeichnet Rezensent Peter Huth diesen Roman von Philipp Oehmke, den er mit Freude im Seychellen-Urlaub gelesen hat: Um einen Familienroman handelt es sich, der deshalb so groß(artig) ist, weil er noch viele weitere Themen in sich vereint. Die deutsche Schuld wird ebenso elegant behandelt wie die Frage, ob man mit "Nazigeld" einen queere Buchhandlung eröffnen darf, freut sich Huth. Diese "Kaskade aus Rückblicken" geht bis in die Grundfeste dessen, was Familie ist - das beeindruckt den Kritiker derart, dass er direkt beginnt, selbst bei seinen Urlaubsbekanntschaften nach der Ergründung der wirklich wichtigen Fragen zu suchen, erzählt er abschließend.
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»Ein gnadenloser Roman über die lähmende Kraft des schlechten Gewissens.« Zeit Literatur 20231012