Der vorliegende Sammelband nimmt das in den 1920er Jahren von Hugo von Hofmannsthal und Rudolf Borchardt geprägte Schlagwort der 'Schöpferischen Restauration' auf. Er löst es jedoch aus seiner politischen Fokussierung, um es in einem erweiterten Sinne als Sammelbezeichnung für literarisch-ästhetische Traditionsbezüge in der Klassischen Moderne zu erproben und zu untersuchen, wie Autoren dieser Zeit kreativ, intertextuell und intermedial auf ältere ästhetische Phänomene antworten. Der Band erkundet damit die für die Klassische Moderne symptomatischen Spannungen zwischen Tradition und Innovation, zwischen historistischer Musealisierung und avantgardistischem Traditionsbruch.