Miruna Lupescu, eine junge Schweizerin rumänischer Abstammung, die sich ihren Lebensunterhalt mit Übersetzungen verdient, lebt zurückgezogen in einer kleinen Wohnung, ihrem «Turm». Besuch bekommt sie allein von Julius, mit dem sie eine zwiespältige Beziehung verbindet. Einmal im Monat trifft sie sich mit ihrer Schwester Anna, die ihr auch den Auftrag zuhält, die «Briefe an den Sohn meiner Tochter» eines Gabriel Alexandru aus dem Rumänischen zu übersetzen. Miruna sucht die Begegnung mit dem Adressaten dieser Briefe, Johann Tschanun, und es beginnt eine Reise ins Ungewisse, auf die sie sich nur widerwillig einlässt.
Isabelle Stamm legt einen faszinierenden Roman vor, in dem sie die Familiengeschichten zweier junger Leute ineinander verwebt.
Isabelle Stamm legt einen faszinierenden Roman vor, in dem sie die Familiengeschichten zweier junger Leute ineinander verwebt.
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Auch wenn ihr die Handlung vor allem durch die frühen "plumpen Hinweise" auf das harmonische Ende zu vorausschaubar erscheint, ist Rezensentin Sibylle Saxer von Isabelle Stamms zweiten Roman "Schonzeit" durchaus berührt. Die junge Rumänin Miruna, die sich nach dem Tod ihres Bruders einsam in ihre Schweizer Wohnung zurückgezogen hat, lernt durch ihre Arbeit als Übersetzerin den an einer Krankheit leidenden Tschanun kennen. Beide verschweigen einander ihre Schicksale und müssen im Laufe der Erzählung erkennen, dass das gegenseitige Schonen die Gräben zwischen ihnen nur vertieft. Durch die psychologisch differenzierte Auseinandersetzung mit den Problemen ihrer Protagonisten und die viele Perspektivwechsel sei Stamms Roman vor allem "glaubwürdig", lobt die Rezensentin.
© Perlentaucher Medien GmbH
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