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"Dieses Buch blickt zurück auf eine versunkene Welt, als die Philosophie noch einmal, zum letzten Mal vielleicht, in prächtiger Blüte stand. Die "wilden Jahre der Philosophie": Kant, Fichte, Schelling, die Philosophie der Romantik, Hegel, Feuerbach, der junge Marx. So erregend und erregt war eigentlich noch nie gedacht worden. Schopenhauer kommt aus den "wilden Jahren der Philosophie" und ist doch aufs erbittertste mit ihnen verfeindet. (...) Er steht quer zu seiner Zeit. Nicht die Kunst des Machens beseelt ihn, sondern die Kunst des Nachlassens: eine ergreifende Philosophie der…mehr

Produktbeschreibung
"Dieses Buch blickt zurück auf eine versunkene Welt, als die Philosophie noch einmal, zum letzten Mal vielleicht, in prächtiger Blüte stand. Die "wilden Jahre der Philosophie": Kant, Fichte, Schelling, die Philosophie der Romantik, Hegel, Feuerbach, der junge Marx. So erregend und erregt war eigentlich noch nie gedacht worden. Schopenhauer kommt aus den "wilden Jahren der Philosophie" und ist doch aufs erbittertste mit ihnen verfeindet. (...) Er steht quer zu seiner Zeit. Nicht die Kunst des Machens beseelt ihn, sondern die Kunst des Nachlassens: eine ergreifende Philosophie der Handlungshemmung entwirft dieser "rationalste Philosoph des Irrationalen" (Thomas Mann)."
Rüdiger Safranski
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Autorenporträt
Rüdiger Safranski, geboren 1945, studierte Germanistik, Philosophie, Geschichte und Kunstgeschichte und arbeitete danach als Wissenschaftlicher Assistent am Fachbereich Germanistik der Freien Universität Berlin und in der Erwachsenenbildung. Seit 1985 ist er als freier Autor tätig, dessen Werke mittlerweile in 26 Sprachen übersetzt sind. Er wurde mit dem Friedrich-Märker-Preis, dem Ernst-Robert-Curtius-Preis für Essayistik und dem Friedrich-Nietzsche-Preis ausgezeichnet. Im Fischer Taschenbuch liegen vor: ¿E.T.A Hoffmann. Das Leben eines skeptischen Phantasten¿ (Bd. 14301), ¿Wieviel Wahrheit braucht der Mensch?¿ (Bd. 10977), ¿Das Böse oder Das Drama der Freiheit¿ (Bd. 14298), ¿Ein Meister aus Deutschland. Heidegger und seine Zeit¿ (Bd. 15157), ¿Nietzsche. Biographie seines Denkens¿ (Bd. 15181), ¿Wieviel Globalisierung verträgt der Mensch?¿ (Bd. 16384), ¿Romantik. Eine deutsche Affäre¿ (Bd. 18230), ¿Schiller als Philosoph. Eine Anthologie¿ (Hg., Bd. 90181), Goethe und Schiller: Geschich
Rezensionen

Frankfurter Allgemeine Zeitung - Rezension
Frankfurter Allgemeine Zeitung | Besprechung von 09.01.1996

Jetzt oder nie: Philosophie!
Autodidakten der Weisheitsliebe erhalten Stoff: Von Platon bis Sartre

Es ist bekannt: Philosophie ist ein schwieriges Geschäft. Wenn nun der Diederichs-Verlag mit dem Schlachtruf "Philosophie Jetzt!" eine Lesebuchreihe zum Thema startet, ist das immerhin mutig; er setzt sich damit an die Spitze eines Trends, sich nach Ausflügen in exotisch ferne Gedankenwelten wieder den Herausforderungen der eigenen Tradition zu stellen.

Das Projekt ist anspruchsvoll: Bis 1997 sollen - unter Federführung von Peter Sloterdijk - zwanzig Bände erscheinen, die jeweils (mit Ausnahme von zwei Bänden zur mittelalterlichen Philosophie) einem Philosophen gewidmet sind. Zusammen sollen sie einen Abriß der Geschichte der Philosophie vermitteln. Angefangen mit Platon und Aristoteles, über Augustinus, "Mittelalter I und II", Bruno und Descartes, liegt der Schwerpunkt der Reihe mit Leibniz, Kant, Fichte, Hegel, Schelling, Marx, Schopenhauer, Kierkegaard, Nietzsche, Husserl, Wittgenstein, Adorno und Sartre vor allem auf der deutschen, insbesondere der idealistischen Philosophie. Die französische Aufklärung und der englische Empirismus erscheinen so lediglich im Lichte deutscher Reflexionen.

Die einzelnen Bände der Reihe werden von verschiedenen Herausgebern, ausgewiesenen Wissenschaftlern und Publizisten, gestaltet. Sie folgen im Aufbau einem einheitlichen Schema: Auf eine meist sprühende Vorbemerkung Peter Sloterdijks folgt ein einleitender Essay des Herausgebers, ein tabellarischer Lebenslauf, Originaltexte in Ausschnitten, Anmerkungen, Literaturangaben und Register. Mit rund vierhundert Seiten nehmen die Textausschnitte den größten Raum ein. Die Reihe bietet Lesestoff für Autodidakten der Philosophie oder solche, die es werden wollen.

Die bisher erschienenen sechs Bände (zu Platon, Aristoteles, Bruno, Schelling, Schopenhauer, Sartre) erlauben eine erste Einschätzung. Alle Bände präsentieren dem Leser Auszüge aus den wichtigsten Schriften des jeweiligen Philosophen; er findet in ihnen gewissermaßen die Highlights der entscheidenden Debatten versammelt; die einleitenden Essays führen ihn in den Kontext dieser Debatten ein, hier mehr an der Biographie (Rüdiger Safranski über Schopenhauer, Thomas H. Macho über Sartre), da mehr an Themen und Werk orientiert (Rafael Ferber über Platon, Annemarie Pieper über Aristoteles, Elisabeth von Samsonow über Bruno, Michaela Boenke über Schelling), einmal eher im Konversationston (Sartre, Schopenhauer, Aristoteles, Platon), dann wieder in einer Sprache, die den Leser die Anstrengung des Begriffs gelegentlich deutlich spüren läßt (Bruno und Schelling).

Der von Elisabeth von Samsonow herausgegebene Band über Giordano Bruno ragt heraus, weil in ihm zwei grundlegende Schriften Brunos zum ersten Mal ins Deutsche übertragen worden sind. Die Herausgeberin selbst hat Ausschnitte aus "De magia" (Über Magie) und "De vinculis in genere" (Über fesselnde Kräfte im allgemeinen) aus dem Lateinischen übersetzt. In ihrem Essay charakterisiert Elisabeth von Samsonow Bruno als einen Philosophen der Transformation, der den Übergang des Einen ins Viele, der Welt (der Materie) ins Bewußtsein und umgekehrt zu erfassen sucht. Die Einverleibung des Wahrgenommenen ins Gedächtnis geht den Weg der phantasievermittelten Anverwandlung. In seiner Gedächtniskunst bedient sich Bruno quasimagischer Topoi, archetypischer Bilder, geometrischer Figuren (Kreis, Pentagramm) und Zahlen (Einheit, Fünfheit, Zehnheit). Die Einsicht in die unendliche Vervielfältigbarkeit der Topoi habe Bruno die Vorstellung unendlicher beseelter Welten eingegeben, weniger ein kosmologisches Interesse. Sein Pantheismus sei eher ein "PanMnemismus".

Leider hat Elisabeth von Samsonow die italienischen Zitate in ihrem Essay und auch die lateinischen Passagen in den Schriften Brunos nicht übersetzt. Sie beendet ihren Essay mit einem Überblick über die Wirkungs- und Lebensgeschichte Brunos. Während die Wirkungsgeschichte recht umfangreich ausfällt, erfährt der Leser nur im Telegrammstil, welche Einflüsse auf Bruno selbst gewirkt haben.

Da nicht alle bedeutenden Philosophen glänzende Schriftsteller waren, dürfte es einem weniger bewanderten Leser leichter fallen, seinen Einstieg über Dichter-Philosophen wie Sartre und Schopenhauer zu nehmen, zumal auch die in ihr Werk einführenden Essays sehr ansprechend geschrieben sind; er könnte sich dann in der Geschichte der Philosophie zurückarbeiten über Schelling zu Bruno (auch er ein glänzender Stilist) und zurück zu den Anfängen - sofern er es nicht vorzieht, gleich mit dem Problem des Anfangs bei Platon anzufangen. MECHTHILD LEMCKE

"Aristoteles". Ausgewählt und vorgestellt von Annemarie Pieper. 494 S.

"Giordano Bruno". Ausgewählt und vorgestellt von Elisabeth v. Samsonow. 494 S.

"Platon". Ausgewählt und vorgestellt von Rafael Ferber. 512 S.

"Schelling". Ausgewählt und vorgestellt von Michaela Boenke. 511 S.

"Schopenhauer". Ausgewählt und vorgestellt von Rüdiger Safranski. 576 S.

"Sartre". Ausgewählt und vorgestellt von Thomas H. Macho. 592 S.

Die Bände erscheinen in der Reihe "Philosophie Jetzt!" und werden von Peter Sloterdijk herausgegeben. Verlag Diederichs, München 1995. Je Band 48,- DM.

Alle Rechte vorbehalten. © F.A.Z. GmbH, Frankfurt am Main
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»Eines der besten Bücher Safranskis - das spannende, kontextreiche Porträt einer philosophischen Höhenkamm-Epoche.« Wolfgang Schneider, Der Tagesspiegel, 21.09.10

»Safranskis Biographie erweist sich auch nach mehr als zwei Jahrzehnten als beispielhaft. Safranski gelingt es, Schopenhauers intellektuelle Entwicklung vor der Folie seiner Zeit, mit Blick auf Kant, die Romantik, den deutschen Idealismus und Hegel zu entfalten, er zeigt, wie Schopenhauer dieses Denken aufgreift, weiterführt, kritisiert und ins Gegenteil verkehrt.« Konrad Paul Liessmann, Die Presse, 18.09.10