umfassend und perfekt dargeboten, dass er kaum zu überbieten ist. Luxus, wohin man sieht - jeder ist davon überwältigt, doch zugleich regt sich ein Gefühl der Unzufriedenheit. Könnte das Fleisch nicht noch einen kleinen Tick weicher sein? Die Menü-Auswahl ein wenig reichhaltiger? Allen Gästen wird jeder Wunsch immer und überall von den Lippen abgelesen. Diese Kreuzfahrt wird Spaß machen, der Gast wird, er muss ganz zwangsläufig begeistert sein - das verspricht nicht zuletzt der Werbe-Katalog!
Die Kehrseite des Konsums
In seinem Reisebericht wechselt David Foster Wallace mehrmals die Perspektive. Er versetzt sich in die Rolle der Gäste und analysiert ihr Verhalten; zugleich berichtet er, wie er sich als Teilnehmer dieser Kreuzfahrt fühlt. Ehe er sich versieht, ertappt er sich dabei, wie er selbst in der Konsum-Falle landet: Als er einmal auf einen Landgang verzichtet und das Luxus-Schiff "Dreamward" am Pier sieht, überkommt ihn der Neid. Was ist, wenn dieses Schiff noch mehr Annehmlichkeiten bietet?
Schrecklich amüsant und hintergründig
Trotz dieser sehr engagierten und kritischen Innensicht auf die amerikanische Gesellschaft, die ein wenig an Barbara Ehrenreichs
Arbeit poor erinnert, ist
Schrecklich amüsant - aber in Zukunft ohne mich auch ein Buch zum Lachen. Detailgenau erzählt David Foster Wallace von seinen bisweilen skurillen Erlebnissen an Bord, angefangen mit der Einschiffung, dem Koffer-Service, dem Personal, den unzähligen Vergnügungen, der Kleiderordnung, der Technik eines Kreuzfahrtschiffes und natürlich von den Gästen. Es ist beißend-komische Satire, die nicht Halt macht vor der eigenen Person und gerade deshalb so glaubwürdig ist. (Birgit Kuhn)
»Der Hammer in diesem Herbst: Davic Foster Wallace!« (Harald Schmidt)