"Alles, was geschieht, geht dich an" - mit dieser Verszeile führte Günther Eich 1953 den Anspruch globaler Verantwortung programmatisch in die deutschsprachige Nachkriegsliteratur ein. "Wir haben keine Poetik gefunden, die das Entsetzen unserer Zeitgenossenschaft reflektiert", stellte knapp fünfzehn Jahre später Peter Härtling fest. Diese beiden Zitate markieren den thematischen Spannungsbogen der Arbeit von Bertram Salzmann. Sie untersucht erstmals umfassend, wie Autorinnen und Autoren nach 1945 (u.a. Enzensberger, Grass, Bachmann, Johnson, Delius, Born) den Anspruch globaler Verantwortung in ihren Werken thematisiert und inwieweit sie ihr Schreiben selbst als eine Form der Antwort auf diesen Anspruch verstanden haben. Systematisch werden zentrale Topoi und Verfahren der Auseinandersetzung mit der Realität des Schreckens herausgearbeitet. Abschließend widmet sich die Arbeit der Frage, ob und wie Literatur überhaupt angemessen auf den Anspruch weltweiter Not antworten kann.
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