"Das Grässliche wird zur Schönheit - durch das Wunder seiner Sprache. Sie ist so klar wie Glas und auch so hart. Aber man kann durch sie - wie durch Glas - hindurchsehen und sieht dann das Antlitz des Glasschleifers." -- Fritz J. Raddatz, Die Welt Mit diesem Buch legt Kurt Drawert nicht nur ein Handbuch zum Schreiben vor, sondern auch einen Versuch über das, was Schreiben im radikalen Sinne bedeutet. Ebenso bietet er Einblicke in die Praxis des Schreibens und bespricht Probleme poetischer Techniken anhand von Beispielen und Exkursen. Autorinnen und Autoren, die tiefer in das Geschehen ihrer…mehr
"Das Grässliche wird zur Schönheit - durch das Wunder seiner Sprache. Sie ist so klar wie Glas und auch so hart. Aber man kann durch sie - wie durch Glas - hindurchsehen und sieht dann das Antlitz des Glasschleifers." -- Fritz J. Raddatz, Die WeltMit diesem Buch legt Kurt Drawert nicht nur ein Handbuch zum Schreiben vor, sondern auch einen Versuch über das, was Schreiben im radikalen Sinne bedeutet. Ebenso bietet er Einblicke in die Praxis des Schreibens und bespricht Probleme poetischer Techniken anhand von Beispielen und Exkursen. Autorinnen und Autoren, die tiefer in das Geschehen ihrer Arbeit eindringen wollen, aber auch alle anderen, die Einsichten in die Entstehungsgeschichte literarischer Texte suchen, über ihre Wirkung und Kriterien zu ihrer Beurteilung nachdenken möchten, werden hier reich belohnt. Es geht auch um das Verhältnis von Talent und Handwerk, Schreibanlass und Schreibumgebung und immer um die Frage: Wie wird aus Normalsprache ein poetischer Text, was wird unter welchen Bedingungen Literatur? Und da die ganze Person in allen ihren Beziehungen im Akt des Schreibens anwesend ist, muss, um gut oder besser oder anders schreiben zu können, auch die ganze Person in Betracht gezogen werden.
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Autorenporträt
Kurt Drawert wurde 1956 in Hennigsdorf (Brandenburg) geboren und lebt seit 1996 als Autor von Lyrik, Prosa und Dramatik in Darmstadt. Bekannt wurde er vor allem mit seiner seit 1987 veröffentlichten und in zahlreiche Sprachen übersetzten Lyrik. Für seine Prosa wurde er ausgezeichnet u. a. mit dem "Preis der Jürgen-Ponto-Stiftung", dem "Uwe-Johnson-Preis" und dem "Ingeborg-Bachmann-Preis", für seine Lyrik mit dem "Leonce-und-Lena-Preis", dem "Lyrikpreis Meran", dem "Nikolaus-Lenau-Preis", 2013 mit dem "Werner-Bergengruen-Preis" und 2014 mit dem "Robert Gernhardt Preis".
Inhaltsangabe
Kommen und Gehen (I)
I. TEIL BEDINGUNGEN 0. Vorbereitung. Anfänge.
1. Lesung.Das Andere. Der Andere. Das starke Subjekt und das schwache Die ersten Formen der Spaltung 2. Lesung. Der Text für sich. Die Stimme der Mutter. Subversionen der Arie Den richtigen Ton finden 3. Lesung.Ahnungen. Zwischentexte. Gedächtnis und Erinnerung Männliche und weibliche Texte Was heißt "verstehen"? 4. Lesung.Masken. Spiele. Triebstrukturen. Mythische Bildungen: Der "stehende Text" Die Sprache streikt: Blockaden Die poetische und die pathologische Metapher 5. Lesung.Schreiben ist physisches Tun ganz unmittelbar Handschriftlichkeit und Digitalschrift Der entrissene Text. Internetmodus. Soziale Auskoppelungen. Idiosynkrasie. Psychose und Produktion
II. TEIL BILDUNGEN
6. Lesung.Sphären (I): Literaturbildungsprozesse Erfolge gibt es keine. Aber gute Autoren. Gegenpole Tagebücher Briefe Was ist Kitsch? Eine Körperverletzung. Jurys Textwerkstätten Therapeutische Initiationen Die literarische Kritik Das Buch ist eine Meinung zum Text 7. Lesung.Sphären (II): Die Verpflichtung zur Lust Der Text und die Stimme. Konstative undPerformative. Die öffentliche Lesung. Zeremonien. Ein Schauspieler liest Der Autor liest Gut lesen oder schlecht. Gern oder gar nicht. Noch einmal Kleist Metaphern der Bühne Ich ist nicht Ich. Formen der Selbstverwaltung.
III. TEIL TECHNIKEN
8. Lesung.Struktur und Ornament. Zur Rhetorik derZeichen. Sprechakte. Interjektionen. Die Rhetorik der Zeichen Vom Rhythmus Metaphern (II) Ironie Pathos Klischees 9. Lesung.Orte der Prosa. Die Zeit und der Blick. Standorte des Erzählens Erzählperspektiven Der auktoriale Erzähler Der Ich-Erzähler Der personale Erzähler Der neutrale Erzähler Erzählte Zeit. Zeit des Erzählens. Erzählmuster 10. Lesung.Orte der Lyrik. StrahlkraftderWorte. Die Dominanz der Hypertexte Jakobson und Mukarovský: Die Prager Schule Saussure und Bühler: Zwei Modelle Wie Gedichte entstehen Poesie und Religiosität Klopstock Reform und Verfall: Der freie Vers Die Rückkehr der Mutter Dispersionen der lyrischen Rede Parallelismus Die Macht der Reime Metaphern (III)
1. Lesung.Das Andere. Der Andere. Das starke Subjekt und das schwache Die ersten Formen der Spaltung 2. Lesung. Der Text für sich. Die Stimme der Mutter. Subversionen der Arie Den richtigen Ton finden 3. Lesung.Ahnungen. Zwischentexte. Gedächtnis und Erinnerung Männliche und weibliche Texte Was heißt "verstehen"? 4. Lesung.Masken. Spiele. Triebstrukturen. Mythische Bildungen: Der "stehende Text" Die Sprache streikt: Blockaden Die poetische und die pathologische Metapher 5. Lesung.Schreiben ist physisches Tun ganz unmittelbar Handschriftlichkeit und Digitalschrift Der entrissene Text. Internetmodus. Soziale Auskoppelungen. Idiosynkrasie. Psychose und Produktion
II. TEIL BILDUNGEN
6. Lesung.Sphären (I): Literaturbildungsprozesse Erfolge gibt es keine. Aber gute Autoren. Gegenpole Tagebücher Briefe Was ist Kitsch? Eine Körperverletzung. Jurys Textwerkstätten Therapeutische Initiationen Die literarische Kritik Das Buch ist eine Meinung zum Text 7. Lesung.Sphären (II): Die Verpflichtung zur Lust Der Text und die Stimme. Konstative undPerformative. Die öffentliche Lesung. Zeremonien. Ein Schauspieler liest Der Autor liest Gut lesen oder schlecht. Gern oder gar nicht. Noch einmal Kleist Metaphern der Bühne Ich ist nicht Ich. Formen der Selbstverwaltung.
III. TEIL TECHNIKEN
8. Lesung.Struktur und Ornament. Zur Rhetorik derZeichen. Sprechakte. Interjektionen. Die Rhetorik der Zeichen Vom Rhythmus Metaphern (II) Ironie Pathos Klischees 9. Lesung.Orte der Prosa. Die Zeit und der Blick. Standorte des Erzählens Erzählperspektiven Der auktoriale Erzähler Der Ich-Erzähler Der personale Erzähler Der neutrale Erzähler Erzählte Zeit. Zeit des Erzählens. Erzählmuster 10. Lesung.Orte der Lyrik. StrahlkraftderWorte. Die Dominanz der Hypertexte Jakobson und Mukarovský: Die Prager Schule Saussure und Bühler: Zwei Modelle Wie Gedichte entstehen Poesie und Religiosität Klopstock Reform und Verfall: Der freie Vers Die Rückkehr der Mutter Dispersionen der lyrischen Rede Parallelismus Die Macht der Reime Metaphern (III)
Kommen und Gehen (II)
Wortregister Literaturregister Namensregister
Rezensionen
Perlentaucher-Notiz zur NZZ-Rezension
Äußerst lehrreich findet Michael Braun diesen Entwurf des Schriftstellers Kurt Drawert zu einer Psychoanalyse des Schreibens und der Literatur. Gespickt mit eigenen Erfahrungen aus der sprachlichen Zuchtanstalt DDR und angefüllt mit Weisheiten Lacans und Barthes, dient Braun der Band als Mittel gegen literarische Naivität. Darauf verweist auch schon die musikalische Anlage des Textes als Terzine. Aber auch ganz pragmatisch verhilft das Buch Braun zu Einsichten über Schreibblockaden oder die Entfremdung vom Text im Zuge der öffentlichen Lesung.