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Karl Kraus, geboren am 28. April 1874 im böhmischen Gitschin, ist am 12. Juni 1936 in Wien gestorben. Nach dem Ende des Weltkriegs und der Auflösung der Donaumonarchie hat Karl Kraus sich mit einer Vielzahl von Schriften (deren wichtigste dieser Band versammelt) um die Sicherung der Republik bemüht - gegen ihre Feinde von links wie von rechts und vor allem gegen den mächtigsten Widersacher jeder wirklichen Erneuerung: die Tagespresse gleich welcher Couleur. Diesem Engagement sind nicht bloß einige der bedeutendsten Streitschriften der Fackel (und mit Aufsätzen wie Brot und Lüge der Literatur…mehr

Produktbeschreibung
Karl Kraus, geboren am 28. April 1874 im böhmischen Gitschin, ist am 12. Juni 1936 in Wien gestorben.
Nach dem Ende des Weltkriegs und der Auflösung der Donaumonarchie hat Karl Kraus sich mit einer Vielzahl von Schriften (deren wichtigste dieser Band versammelt) um die Sicherung der Republik bemüht - gegen ihre Feinde von links wie von rechts und vor allem gegen den mächtigsten Widersacher jeder wirklichen Erneuerung: die Tagespresse gleich welcher Couleur. Diesem Engagement sind nicht bloß einige der bedeutendsten Streitschriften der Fackel (und mit Aufsätzen wie Brot und Lüge der Literatur des Jahrhunderts) zu verdanken; es zeichnen sich in diesen Artikeln deutlich auch schon jene Tendenzen ab, denen zu Beginn der dreißiger Jahre die österreichische wie die deutsche Republik erlegen ist.
Außer den im engeren Sinn politischen Schriften der Jahre 1919 bis 1924 (einschließlich der Antwort an Rosa Luxemburg von einer Unsentimentalen, nach Walter Benjamins Wort »die stärkste bürgerliche Prosa des Nachkriegs«) umfaßt die Auswahl mit Wenn ich Gerhart Hauptmann wäre und Vom großen Welttheaterschwindel auch die sachlich wie sprachlich gewichtigsten literatur- und theaterkritischen Schriften aus dieser Zeit und mit Bekessys Sendung den fulminanten »Auftakt« zu der - schließlich erfolgreichen - Kampagne gegen den Enthüllungs- und Erpressungsjournalismus der Stunde.
Autorenporträt
Karl Kraus wurde am 28. April 1874 im nordböhmischen Gitschin / Österreich-Ungarn (heute: Jicín / Tschechien) als Sohn eines jüdischen Papierfabrikanten geboren. In Wien studierte er seit 1877 Jura, Philosophie und Germanistik, schloß das Studium jedoch nicht ab. Schon während der Studienzeit veröffentlichte er literaturkritische Beiträge u.a. in der Zeitschrift Die Gesellschaft. Daneben betätigte er sich als Dramatiker, Lyriker und Vortragskünstler und hatte Kontakt zu Mitgliedern der Gruppe "Jung-Wien", u.a. Arthur Schnitzler und Hugo von Hofmannsthal, von denen er sich aber 1897 in der Satire Die demolierte Literatur distanzierte. 1899 gründete er die Zeitschrift Die Fackel. Sie war zeitlebens die wichtigste Veröffentlichungsplattform für seine kulturkritischen Beiträge. Er starb am 12. Juni 1936 in Wien.