Wenn von den großen Essayisten unserer Zeit die Rede ist, fällt unweigerlich auch der Name Jan Philipp Reemtsma. Der Literaturwissenschaftler, Philosoph und Gewaltforscher hat sich als streitbarer "public intellectual" einen Namen gemacht, er ist vor allem aber immer wieder als glänzender Leser und Interpret literarischer Texte hervorgetreten. Homer und Shakespeare, Lessing und Wieland, Ernst Jünger und Arno Schmidt, Imre Kertesz und Stephen King hat er ebenso brillante Stücke gewidmet wie Grundfragen der Literaturtheorie. Diese dreibändige Ausgabe enthält alle seine wichtigen Schriften zur Literatur. Jan Philipp Reemtsmas Schriften zur Literatur sind nicht nur eine reich gefüllte Schatztruhe der Weltliteratur, sondern auch eine hohe Schule des Lesens. Seine Essays führen durch die Epochen, Werke, Gattungen und Autoren, beleuchten das Erhabene ebenso wie das Absurde, das Radikale und das Obsessive, die Trauer und das Komische. Drei eigens geschriebene Texte über den Kanon, die Liebe zum Autor und die Literatur in der öffentlichen Debatte beschließen die Bände. Wer wissen will, was Literatur und was Literaturkritik leisten kann, wer auf literarische Entdeckungsreisen gehen und einen virtuosen Leser bei der Lektüre erleben will, dem sei diese Kassette nachdrücklich empfohlen.
Süddeutsche Zeitung | Besprechung von 22.12.2015Wo Monogamie eine Sünde ist
Lehrreich, nie nur gelehrsam: Jan Philipp Reemtsmas gesammelte Schriften zur Literatur
„Wie redet man über Literatur? – wie man möchte, was soll’s?“ – „Braucht man Literaturwissenschaft also für irgendetwas außerhalb ihrer selbst? Nein.“
Diese nüchternen, wenig feierlichen Auskünfte rahmen Jan Philipp Reemtsmas „Schriften zur Literatur“: gut 1400 Seiten öffentlichen Redens über Literatur, über Zeitgenossen wie Homer und Arno Schmidt oder lebende Autoren wie Martin Walser und Stephen King.
Es handelt sich überwiegend um Gelegenheitsarbeiten eines Intellektuellenlebens. Jan Philipp Reemtsma, geboren 1952, hat den Schriftsteller Arno Schmidt gefördert, dessen Nachlass gesichert, dessen Werk mitherausgegeben; er hat dafür gesorgt, dass Christoph Martin Wieland wieder gelesen und Gut Oßmannstedt, wo Wieland einige Jahre als „poetischer Landjunker“ verlebte, ein Museum wurde; er hat das Hamburger Institut für Sozialforschung gegründet und bis 2015 geleitet; mit seiner Studie „Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne“ (2008) veränderte er das Reden über Gewalt, indem er aufklärte, warum wir so und nicht anders über Folter, Mord und Krieg sprechen. Daneben folgte Reemtsma Einladungen zu Vorträgen, schrieb für Kataloge und Zeitschriften. Eine Auswahl dieser Texte füllt nun drei sorgfältig komponierte Bände: „Homer, Shakespeare, Wieland und andere Zeitgenossen“, „Arno Schmidts poetische Sendung“, „Literarische Endspiele von Karl Kraus bis Walter Kempowski“.
Reemtsma redet hier – zum Glück für Leser – über Literatur, wie er möchte, und er tut dies auch, damit dieses Gespräch, sei es als Streit, als Wettkampf oder schöne Anstrengung, weitergeht. Gewohnheitsmäßiges Lesen literarischer Werke gehört für Reemtsma ebenso zu „unserer literarischen Kultur“ wie gewohnheitsmäßiges Reden und Schreiben darüber. Das eine ist nicht ohne das andere. Vorstellbar, dass dies nicht so wäre – dann aber wäre unsere Kultur eine andere. Dieses Selbstverständliche soll nicht durch Alarmismus und Untergangsszenarien gefährdet, nicht zum Außerordentlichen herabgesetzt werden – „Freiheit ist im Wesentlichen unpathetisch“.
Die unaufgeregte Beiläufigkeitsrhetorik fesselt rascher und dauerhafter, als Dramatisierungen und Dringlichkeitsbehauptungen es könnten. Man spürt, dass hier ein leidenschaftlicher Leser von seinen Lektüren berichtet, etwa von einigen Versen aus dem 24. Gesang der „Odyssee“. Der Held ist heimgekehrt nach Ithaka, die Aristokratensöhne, die um seine Frau Penelope warben, sind niedergemetzelt, Odysseus gibt sich seiner Frau und seinem Vater zu erkennen; Zeit für das glückliche Ende. Aber da meldet sich Eupeithes, der Vater des erschlagenen Antinoos, und verurteilt die Taten des Heimgekehrten. „Freunde! Gewaltige Untat sann jener Mann den Achaiern. / Erst hat er viele und Edle auf Schiffen entführt, dann verlor er / Jene geräumigen Schiffe und hat auch die Leute verloren. / Jetzt aber kam er und tötete diese, die weitaus Besten / Unter den Kephallenen.“ Einen „Mörder der Söhne und Brüder“ nennt er den Listenreichen.
Der Held des Epos steht im Zwielicht, seine blutige Rache an den Freiern erscheint illegitim. Weiteres Gemetzel, um Odysseus zu strafen, verhindert allein das Dazwischentreten der Göttin Athene. Aber das löst die „finale Dissonanz“ nicht auf, die Klage des Eupeithes, Odysseus habe so nicht handeln, habe die Freier nicht erschlagen dürfen.
Reemtsma geht der Dissonanz nach, indem er nach den Beurteilungsmaßstäben fragt, die sich aus der „Odyssee“ selber gewinnen lassen: Durfte der Held metzeln? Warum verweigerte sich Penelope ihrer Wiederverheiratung, obwohl doch aller Wahrscheinlichkeit nach ihr Gatte verstorben war? Das Epos besingt ein Paar in unbedingter Liebe, ist auch ein „Hohelied unbeirrbarer Lebensgemeinschaft“.
Deshalb umarmen die beiden sich nach dem Wiedersehen „gleichsam auf einem Haufen Leichen“. Dieses Liebesideal aber wird, wie alle absolut gesetzten Ideale, destruktiv: Es gebe, schließt Reemtsma, „kein moralisch akzeptables ,Über alles‘ in der Welt. Das lässt Homer im Abspann nach Showdown und Happy-End in den Versen 426 bis 438 des 24. Gesangs seiner ,Odyssee‘ uns wissen.“ Die Einsicht widerspricht dem ersten Lektüreeindruck, man steht ja, wie Reemtsma weiß und sagt, auf der Seite des Odysseus, fiebert mit ihm mit und hält die Freier für ungute Gesellen. Die Einsicht überzeugt, weil sie sich gut informiertem, genauem Lesen verdankt.
Diese Art des Redens über Literatur kommt ohne gelehrten Bombast aus, sie hat auch nichts gemein mit der Exekution eines vorab gewählten „Ansatzes“; und wer bereit ist zu lesen, der kann sie verstehen und wird einiges anders lesen, wenn er nachvollzogen hat, warum im Nibelungenlied Hagen Jung-Ortlieb erschlug, wie Shakespeare das gewaltempfindliche Gewissen erfand oder warum Nathan schweigt.
Reemtsma stellt Fragen von existenzieller Bedeutung, wenn man sich denn für Menschen interessiert. Nicht Forschungslücken oder „Drittmittelbeschaffungsvokabeln“ treiben die Lektüre voran, sondern Irritationen, Staunen, Verwunderung, Ärger. Literarische Werke werden hier wichtig, weil sie ein „Resultat der Selbstnötigung der Gesellschaft“ sind, „sich ein Bild von sich selbst zu machen“, Menschliches erscheint in ihnen, „gefaßt in Erfahrungen“, immer schon verbunden mit Emotion.
Neben leidenschaftlich werbenden Texten für etwa den politischen Schriftsteller wie den Romancier Christoph Martin Wieland oder für die Gipfel im Werk Arno Schmidts – Brand’s Haide“, „Kaff auch Mare Crisium“, „Abend mit Goldrand“ – stehen Aufsätze, die, was in den Literaturwissenschaften zu selten geschieht, Ablehnungen begründen, Schwächen aufzeigen, Kritik üben, indem sie unterscheiden. Kennen muss man zwei Texte Reemtsmas über den ästhetischen wie politischen Extremisten Heinrich von Kleist, aus denen mehr über Kleist zu erfahren ist als aus Dutzenden Elogen auf dessen Bizarrerien. Penthesilea und Herrmann sind Figuren zum Erschrecken – und hier erschrickt wenigstens ein Leser vor ihnen; nicht alles Unsägliche hat mit Unsagbarem zu tun.
In den knapp drei Jahrzehnten, in denen Reemtsmas Texte zur Literatur entstanden, erlebte die akademische Literaturwissenschaft eine Welle der theoretischen Moden, der „Lektüren mit X oder Y“, Hochzeiten der kulturgeschichtlichen oder kulturwissenschaftlichen Ausweitung und immer wieder neue Wellen der Re-Philologisierung. Gerade weil Reemtsma zu all diesem Treiben Distanz hielt, weil er wusste, wie literaturgeschichtliches Bescheidwissen Lektüre hemmen, Überinterpretation rasch taktlos werden kann, sind diese drei Bände nun für Laien eine vorzügliche Einführung in die Literaturwissenschaft und für Kenner ein Vergnügen. Lesen lernt man nur durch sehr viel Lesen – „In der Literatur ist Monogamie eine Sünde“ – und Reden nur durch Reden. Ein Wozu gibt es dann eben doch: die Hoffnung, man könne die Urteilskraft schulen, das Vermögen, Besonderes und Allgemeines richtig aufeinander zu beziehen, kurz: besser lesen.
JENS BISKY
Jan Philipp Reemtsma: Schriften zur Literatur.
Drei Bände im Schuber. Verlag C.H. Beck, München 2015. 1442 Seiten, 98 Euro.
Diese beiläufige Art des Redens
über Literatur kommt ohne jeden
Bombast und „Ansatz“ aus
Die drei Bände sind
eine vorzügliche Einführung
in die Literaturwissenschaft
„Zitieren wir Wieland: Es wäre zu wünschen, dass die Leute besser lesen lernten‘.– Jan Philipp Reemtsma lehrt Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Foto: dpa
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Lehrreich, nie nur gelehrsam: Jan Philipp Reemtsmas gesammelte Schriften zur Literatur
„Wie redet man über Literatur? – wie man möchte, was soll’s?“ – „Braucht man Literaturwissenschaft also für irgendetwas außerhalb ihrer selbst? Nein.“
Diese nüchternen, wenig feierlichen Auskünfte rahmen Jan Philipp Reemtsmas „Schriften zur Literatur“: gut 1400 Seiten öffentlichen Redens über Literatur, über Zeitgenossen wie Homer und Arno Schmidt oder lebende Autoren wie Martin Walser und Stephen King.
Es handelt sich überwiegend um Gelegenheitsarbeiten eines Intellektuellenlebens. Jan Philipp Reemtsma, geboren 1952, hat den Schriftsteller Arno Schmidt gefördert, dessen Nachlass gesichert, dessen Werk mitherausgegeben; er hat dafür gesorgt, dass Christoph Martin Wieland wieder gelesen und Gut Oßmannstedt, wo Wieland einige Jahre als „poetischer Landjunker“ verlebte, ein Museum wurde; er hat das Hamburger Institut für Sozialforschung gegründet und bis 2015 geleitet; mit seiner Studie „Vertrauen und Gewalt. Versuch über eine besondere Konstellation der Moderne“ (2008) veränderte er das Reden über Gewalt, indem er aufklärte, warum wir so und nicht anders über Folter, Mord und Krieg sprechen. Daneben folgte Reemtsma Einladungen zu Vorträgen, schrieb für Kataloge und Zeitschriften. Eine Auswahl dieser Texte füllt nun drei sorgfältig komponierte Bände: „Homer, Shakespeare, Wieland und andere Zeitgenossen“, „Arno Schmidts poetische Sendung“, „Literarische Endspiele von Karl Kraus bis Walter Kempowski“.
Reemtsma redet hier – zum Glück für Leser – über Literatur, wie er möchte, und er tut dies auch, damit dieses Gespräch, sei es als Streit, als Wettkampf oder schöne Anstrengung, weitergeht. Gewohnheitsmäßiges Lesen literarischer Werke gehört für Reemtsma ebenso zu „unserer literarischen Kultur“ wie gewohnheitsmäßiges Reden und Schreiben darüber. Das eine ist nicht ohne das andere. Vorstellbar, dass dies nicht so wäre – dann aber wäre unsere Kultur eine andere. Dieses Selbstverständliche soll nicht durch Alarmismus und Untergangsszenarien gefährdet, nicht zum Außerordentlichen herabgesetzt werden – „Freiheit ist im Wesentlichen unpathetisch“.
Die unaufgeregte Beiläufigkeitsrhetorik fesselt rascher und dauerhafter, als Dramatisierungen und Dringlichkeitsbehauptungen es könnten. Man spürt, dass hier ein leidenschaftlicher Leser von seinen Lektüren berichtet, etwa von einigen Versen aus dem 24. Gesang der „Odyssee“. Der Held ist heimgekehrt nach Ithaka, die Aristokratensöhne, die um seine Frau Penelope warben, sind niedergemetzelt, Odysseus gibt sich seiner Frau und seinem Vater zu erkennen; Zeit für das glückliche Ende. Aber da meldet sich Eupeithes, der Vater des erschlagenen Antinoos, und verurteilt die Taten des Heimgekehrten. „Freunde! Gewaltige Untat sann jener Mann den Achaiern. / Erst hat er viele und Edle auf Schiffen entführt, dann verlor er / Jene geräumigen Schiffe und hat auch die Leute verloren. / Jetzt aber kam er und tötete diese, die weitaus Besten / Unter den Kephallenen.“ Einen „Mörder der Söhne und Brüder“ nennt er den Listenreichen.
Der Held des Epos steht im Zwielicht, seine blutige Rache an den Freiern erscheint illegitim. Weiteres Gemetzel, um Odysseus zu strafen, verhindert allein das Dazwischentreten der Göttin Athene. Aber das löst die „finale Dissonanz“ nicht auf, die Klage des Eupeithes, Odysseus habe so nicht handeln, habe die Freier nicht erschlagen dürfen.
Reemtsma geht der Dissonanz nach, indem er nach den Beurteilungsmaßstäben fragt, die sich aus der „Odyssee“ selber gewinnen lassen: Durfte der Held metzeln? Warum verweigerte sich Penelope ihrer Wiederverheiratung, obwohl doch aller Wahrscheinlichkeit nach ihr Gatte verstorben war? Das Epos besingt ein Paar in unbedingter Liebe, ist auch ein „Hohelied unbeirrbarer Lebensgemeinschaft“.
Deshalb umarmen die beiden sich nach dem Wiedersehen „gleichsam auf einem Haufen Leichen“. Dieses Liebesideal aber wird, wie alle absolut gesetzten Ideale, destruktiv: Es gebe, schließt Reemtsma, „kein moralisch akzeptables ,Über alles‘ in der Welt. Das lässt Homer im Abspann nach Showdown und Happy-End in den Versen 426 bis 438 des 24. Gesangs seiner ,Odyssee‘ uns wissen.“ Die Einsicht widerspricht dem ersten Lektüreeindruck, man steht ja, wie Reemtsma weiß und sagt, auf der Seite des Odysseus, fiebert mit ihm mit und hält die Freier für ungute Gesellen. Die Einsicht überzeugt, weil sie sich gut informiertem, genauem Lesen verdankt.
Diese Art des Redens über Literatur kommt ohne gelehrten Bombast aus, sie hat auch nichts gemein mit der Exekution eines vorab gewählten „Ansatzes“; und wer bereit ist zu lesen, der kann sie verstehen und wird einiges anders lesen, wenn er nachvollzogen hat, warum im Nibelungenlied Hagen Jung-Ortlieb erschlug, wie Shakespeare das gewaltempfindliche Gewissen erfand oder warum Nathan schweigt.
Reemtsma stellt Fragen von existenzieller Bedeutung, wenn man sich denn für Menschen interessiert. Nicht Forschungslücken oder „Drittmittelbeschaffungsvokabeln“ treiben die Lektüre voran, sondern Irritationen, Staunen, Verwunderung, Ärger. Literarische Werke werden hier wichtig, weil sie ein „Resultat der Selbstnötigung der Gesellschaft“ sind, „sich ein Bild von sich selbst zu machen“, Menschliches erscheint in ihnen, „gefaßt in Erfahrungen“, immer schon verbunden mit Emotion.
Neben leidenschaftlich werbenden Texten für etwa den politischen Schriftsteller wie den Romancier Christoph Martin Wieland oder für die Gipfel im Werk Arno Schmidts – Brand’s Haide“, „Kaff auch Mare Crisium“, „Abend mit Goldrand“ – stehen Aufsätze, die, was in den Literaturwissenschaften zu selten geschieht, Ablehnungen begründen, Schwächen aufzeigen, Kritik üben, indem sie unterscheiden. Kennen muss man zwei Texte Reemtsmas über den ästhetischen wie politischen Extremisten Heinrich von Kleist, aus denen mehr über Kleist zu erfahren ist als aus Dutzenden Elogen auf dessen Bizarrerien. Penthesilea und Herrmann sind Figuren zum Erschrecken – und hier erschrickt wenigstens ein Leser vor ihnen; nicht alles Unsägliche hat mit Unsagbarem zu tun.
In den knapp drei Jahrzehnten, in denen Reemtsmas Texte zur Literatur entstanden, erlebte die akademische Literaturwissenschaft eine Welle der theoretischen Moden, der „Lektüren mit X oder Y“, Hochzeiten der kulturgeschichtlichen oder kulturwissenschaftlichen Ausweitung und immer wieder neue Wellen der Re-Philologisierung. Gerade weil Reemtsma zu all diesem Treiben Distanz hielt, weil er wusste, wie literaturgeschichtliches Bescheidwissen Lektüre hemmen, Überinterpretation rasch taktlos werden kann, sind diese drei Bände nun für Laien eine vorzügliche Einführung in die Literaturwissenschaft und für Kenner ein Vergnügen. Lesen lernt man nur durch sehr viel Lesen – „In der Literatur ist Monogamie eine Sünde“ – und Reden nur durch Reden. Ein Wozu gibt es dann eben doch: die Hoffnung, man könne die Urteilskraft schulen, das Vermögen, Besonderes und Allgemeines richtig aufeinander zu beziehen, kurz: besser lesen.
JENS BISKY
Jan Philipp Reemtsma: Schriften zur Literatur.
Drei Bände im Schuber. Verlag C.H. Beck, München 2015. 1442 Seiten, 98 Euro.
Diese beiläufige Art des Redens
über Literatur kommt ohne jeden
Bombast und „Ansatz“ aus
Die drei Bände sind
eine vorzügliche Einführung
in die Literaturwissenschaft
„Zitieren wir Wieland: Es wäre zu wünschen, dass die Leute besser lesen lernten‘.– Jan Philipp Reemtsma lehrt Neuere Deutsche Literatur an der Universität Hamburg. Foto: dpa
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"Für Laien eine vorzügliche Einführung in die Literaturwissenschaft und für Kenner ein Vergnügen."
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 22. Dezember 2015
"Nie ohne persönlichen Akzent, unschlagbar trockenen Humor und Widerspruchsgeist."
Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung, 16. Dezember 2015
"Jan Philipp Reemtsma demonstriert auf glänzende Art und Weise, wie Textanalysen gesellschaftliche Befindlichkeiten ausloten können."
Janika Gelinek, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 25. Oktober 2015
Jens Bisky, Süddeutsche Zeitung, 22. Dezember 2015
"Nie ohne persönlichen Akzent, unschlagbar trockenen Humor und Widerspruchsgeist."
Wolf Ebersberger, Nürnberger Zeitung, 16. Dezember 2015
"Jan Philipp Reemtsma demonstriert auf glänzende Art und Weise, wie Textanalysen gesellschaftliche Befindlichkeiten ausloten können."
Janika Gelinek, Neue Zürcher Zeitung am Sonntag, 25. Oktober 2015