In seiner Autobiographie führt der über hundert Jahre alte Erzähler die Leser von seinem Kinderleben im Lehel bis in die Gegenwart. Das Inhaltsverzeichnis auf der Vorschauseite vermittelt einen Überblick über die wichtigsten Stationen dieser Wanderschaft durch ein bewegtes Jahrhundert. Ergänzt wird der Lebensbericht durch 75 Schwarzweißbilder.Manche zeit- und lokalgeschichtlichen Fakten mögen auch für Historiker von Interesse sein, doch was eine breitere Leserschaft mit verschiedenen Interessenschwerpunkten, Ältere wie Jüngere (und nicht nur Münchner!) ansprechen wird, ist vor allem der Umstand, daß uns das vergangene Jahrhundert aus der Perspektive des kleinen Mannes nahegebracht wird, menschlich herangezoomt sozusagen, als gelebtes Leben.Nebenbei geht der Erzähler auch auf Fragen ein, die ihm immer wieder gestellt werden: wie wird man so alt, wie ist das Alter allgemein einzuschätzen, was hat es mit der guten alten Zeit auf sich, wie empfindet er das aktuelle politische Umfeld?Die Antworten sind subjektiv und emotional, denn ein Rezept für's Altwerden kann auch der gesündeste Alte leider nicht geben, und daß ihn die Euro(pa)euphorie der Politiker beunruhigt, mag man seinen bitteren Erfahrungen in jungen Jahren zugute halten.In gemütlichen, vertrauten Abendgesprächen, über die Jahre hinweg, ist dieses Buch gewachsen. Lesen Sie es in Ihrem bequemsten Lehnstuhl, nehmen Sie sich Zeit und lassen Sie Ihre Gedanken schweifen, erinnernd (falls Sie alt genug sind) oder interessiert (falls Sie jung sind und das vergangene Jahrhundert nicht mehr gut kennen), jedenfalls aber gelassen und wohlwollend, in dem Geist, in dem hier erzählt wird: Freude zu bereiten, zum Optimismus verführend und mit dem sicheren Wissen, daß Glück und Lebenqualität auch in kargen, düsteren Zeiten möglich sind.